Das Statistische Bundesamt meldete für das letzte Quartal 2014 eine seit der Wiedervereinigung nicht mehr erreichte Beschäftigtenzahl. Nur ein Tag zuvor veröffentlichte das WSI die positiven Ergebnisse zu den Untersuchungen des Reallohneinkommens.

Rekord Erwerbstätige und gestiegene Reallöhne – Purer Aufschwung?

Geschäftsentwicklungen
Für 2014 gibt es leicht positive Nachrichten

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg innerhalb der letzten drei Monate von 2014 auf 43 Millionen Personen und damit zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung Deutschlands auf eine so hohe Anzahl, so das Statistische Bundesamt (Destatis).

Demnach stieg die Erwerbstätigenanzahl gegenüber dem vierten Quartal 2013 um 1,0%, bzw. um 412.000 Personen. In den beiden Quartalen zuvor betrug der Zuwachs jeweils 0,9%. Im vierten Quartal 2014 stieg die Anzahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt um 0,2%, bzw. um 84.000 Personen an.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöhte sich im Vierten Quartal 2014 die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen nach ersten vorläufigen Berechnungen um 0,7% auf 345 Stunden.

Am Mittwoch rechnete das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stifung vor, dass die Reallöhne in Deutschland im Jahr 2014 erstmals wieder höher lagen als im Jahr 2000. Demnach waren die durchschnittlichen Bruttolöhne 14 Jahre lang niedriger angesiedelt und erreicht im vergangenen Jahr ein um 1,4 Prozent höheres Niveau.

Nominal seien die Löhne für Arbeitnehmer im gleichen Zeitraum um knapp 33 Prozent angestiegen. Die Einkommen aus Gewinne und Vermögen wuchsen jedoch mit großem Abstand um rund 60 Prozent an.

Destatis unterscheidet allerdings nicht die Qualität der Beschäftigungen. Zwischen Vollzeit und Teilzeit-Beschäftigungen, bzw. Arbeitsstellen im Niedriglohn-Sektor wurde nicht separiert. Der um 1,4% höher als im Jahr 2000 liegende Reallohn ist großteils der geschrumpften Inflationsrate im Jahr 2014 zu verdanken. Darüber hinaus spricht das WSI vom Brutto und nicht vom Netto-Lohn. Die wenigsten betroffenen Arbeitnehmer werden aufgrund des „rasanten“ Anstiegs ihres realen Bruttoeinkommens in einen Konsumrausch verfallen.


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