Die Kosten für eine jede geleistete Arbeitsstunde in Deutschland befinden sich im EU-Vergleich auf sehr hohem Niveau. Die Unterschiede innerhalb der einzelnen EU-Mitgliedsländern sind enorm.
Inhalt
Luxemburg an der Spitze

In Deutschland kostete den Arbeitgebern in 2022 eine jede von ihren Angestellten geleistete Arbeitsstunde im Durchschnitt 39,50 Euro. Mit diesem Betrag befand sich Deutschland im EU-Vergleich auf Position Sieben. Die mit Abstand höchsten Arbeitsstundenkosten lagen bei 50,70 Euro in Luxemburg. Der „billigste“ Arbeitnehmer befindet sich in Bulgarien und kostet dort den Arbeitgebern lediglich 8,20 Euro pro Stunde, so das Statistische Bundesamt (Destatis).
Unterschiede bei den Gewerken
Das Produzierende Gewerbe und der Dienstleistungssektor mussten im Jahr 2022 für eine jede geleistete Arbeitsstunde um 30 Prozent mehr bezahlen als der EU-Durchschnitt mit 30,50 Euro pro Stunde. Für die Industrie-Arbeitgeber kostete eine jede Stunde 44,00 Euro und damit um 44 Prozent mehr als der EU-Durchschnitt.
Das Verarbeitende Gewerbe musst zwar ebenfalls 44,00 Euro pro geleistete Arbeitsstunde bezahlen, aber im EU-Vergleich lagen die Arbeitsstundenkosten im EU-Vergleich auf Position Vier.
Bulgarien legte kräftig zu
In den vergangenen zehn Jahren stiegen die Arbeitskosten im EU-Durchschnitt um 25 Prozent an. Der Blick in die einzelnen Ländern zeigt jedoch gewaltige Unterschiede. Die Arbeitskosten stiegen in Schweden um 7,5 Prozent an und in Italien lediglich um 6,1 Prozent. In Griechenland gingen die Arbeitskosten pro geleisteter Stunde sogar um 7,6 Prozent zurück. In Deutschland stiegen die durchschnittlichen Arbeitskosten um 29,5 Prozent (9,00 Euro) an. Eine regelrechte „Aufholjagd“ leisteten sich dagegen die Länder Lettland (103,3 %), Litauen (122,0 %), Rumänien (131,7 %) und Bulgarien (141,2 %).
In Bulgarien stiegen die Arbeitskosten in 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 15,5 Prozent an. In Deutschland lag das Plus bei 5,6 Prozent. Der EU-Durchschnitt liegt der Anstieg gegenüber 2021 bei 5,2 Prozent.
Arbeitnehmer haben nicht viel davon
Die OECD veröffentlichte jüngst die Zahlen zu den Abgabenlasten für die Haushalte. Demnach bleiben den Arbeitnehmern in Deutschland von ihren geleisteten Stunden nicht sehr viel. Ein verheiratetes Paar mit Kindern muss lt. OECD im Schnitt 40,8 Prozent und Singles 47,8 Prozent ihrer geleisteten Arbeit und Wertschöpfung abgeben. Das gilt jedoch nur für den Schritt vom Brutto- zum Netto-Lohn. Nicht mit einkalkuliert sind die weiteren Abgaben für die anfallenden Steuern beim Konsum und da liegen alleine die Mehrwertsteuer bei 19 bzw. 7 Prozent. Hinzu kommen dann noch Energie-Anteile und künftig auch weiter steigende CO2-Abgaben. Die von der OECD gezeigten Zahlen sind daher nur die unterste Stufe sämtlicher abzugebender Arbeitsleistung.
Kosten & Leistungen Krankenkassen berechnen
Jetzt den kostenlosen GKV-Vergleichsservice nutzen:

- Leistungsmaximum ausschöpfen
- Heilmethoden Alternativmedizin
- Bevorzugte Präventionsmaßnahmen
- Einsparungen mit Direktversicherung
- Tarifvergleich gewünschter Leistungen
Versicherungsdaten, Personendaten eingeben, fertig. Online-Tarifvergleich.
