Das äußerst wohlhabende Wirtschaftsgebiet der BRD beherbergt eine steigende Anzahl von armutsgefährdeten und verarmten Menschen. Der Armutsbericht 2016 offenbart unter den Bundesbewohnern die unverminderte Fortsetzung der Verarmung. Die Wirtschaft und deren Vertreter lassen gleichzeitig die Sektkorken für ihren „grandiosen Erfolg“ knallen und der Bund erfreut sich einem Rekord-Überschuss. Dank der teils von Armut betroffenen Arbeitnehmern.

Steigende Armut in der BRD ist keine überraschende Entwicklung mehr

Pflege
Aberkannte Lebensleistung der Senioren

Der Armutsbericht 2016 beschreibt eigentlich nur, was im Vorfeld längst zu beobachten war. Demnach stieg die Armut in der BRD beständig an und besonders hart betroffen sind wieder einmal die Ältesten in der Gesellschaft, die Rentner.

Laut dem vorgelegten Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands und andere Verbände kletterte die Anzahl der von Armut bedrohten Alleinerziehenden, Erwerbslosen und Rentnern überdurchschnittlich stark nach oben.

Der Betrag von 917 Euro pro Monat galt im Jahr 2014 als Mindesteinkommen, um als Alleinstehender nicht zur Gruppe der „Armutsgefährdeten“ zu gehören. Für eine Familie mit einem Kind (unter 6 Jahren) galt ein Betrag von 1.651 Euro monatlich. Diese abgestuften Mindesteinkommen wurden lt. Armutsbericht 2016 von rund 12,5 Millionen Menschen gerade noch oder eben nicht erreicht. Sie gelten als „armutsgefährdet“ bzw. bereits als arm. Das sind über 15 Prozent der Bevölkerung eines „äußerst wohlhabenden Landes“.

Den Armutsrisiken am größten ausgesetzt sind Alleinerziehende sowie die Senioren. Singles mit mindestens einem Kind sind lt. dem Bericht zu fast 42 Prozent armutsgefährdet. Rentner stehen statistisch gesehen zu 15,4 Prozent beider Beine im Armutsbereich.

Liegen in der BRD Parallelwelten vor?

Gestern „frohlockten“ die Medien über den Rekord-Überschuss von über 19 Milliarden Euro im Jahr 2015. Die Export-Industrie erzielte im vergangenen Jahr einen Leistungsbilanzüberschuss von 252 Mrd. Euro. Der deutschen Wirtschaft ginge es angesichts der globalen Krisenlage „blendend“, die Arbeitnehmer erfreuten sich stark steigender Löhne und es bliebe mehr Geld für den Konsum übrig. Dies komme wiederum der Konjunktur zugute, für die „Sicherung unseres gemeinsamen Wohlstandes“.

Diese von den Politikern und Arbeitgeber nahen Verbänden abgesonderten und von den Medien verbreiteten Botschaften klingen fast täglich in den Ohren der BRD-Bewohner. Unser aller Wohlstand geht jedoch am enormen Anteil von mehr als 15 Prozent der gesamten Bevölkerung innerhalb der alten und neuen Bundesländern vollständig vorbei.

Der im Jahr 2015 erzielte Leistungsbilanzüberschuss entspricht mehr als 8 Prozent der Gesamtwirtschaftsleistung. Exportiertes Kapital, das lt. den Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) an der Hans-Böckler-Stiftung zu rund 20 Prozent förmlich verbrannt wird. Die prinzipiell von den Schuldnerländern angeschriebenen Verbindlichkeiten gehen somit alleine für 2015 mit mehr als 50 Milliarden Euro verloren. Vergeudetes Kapital aus Wertschöpfungen, die ausschließlich von den produktiven Arbeitnehmern (nicht Finanzmarkt-Jongleure) erbracht wurden.

Teilte man stattdessen die verbrannten 50 Milliarden Euro unter den 12,5 Millionen armutsgefährdeten Bundesbewohner auf, fielen für jeden betroffenen Menschen rund 4.000 Euro ab.


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