Die Außenhandelsbilanz der deutschen Wirtschaft wurde aufgrund des in der Ukraine geführten Krieges etwas durcheinandergeworfen. Der Warenwert der Importe stieg überproportional an. Der Exportüberschuss hat sich im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr halbiert.

Größere Unregelmäßigkeiten zwischen Export und Import

Außenhandelsbilanz
Noch keine Dämmerstimmung bei Exportüberschüssen

Die deutsche Exportwirtschaft hat im Dezember 2022 einen Dämpfer erhalten. Die Exporte sind gegenüber den Vormonat um 6,3 Prozent und die Importe um 6,1 Prozent (kalender- und saisonbereinigt) gesunken. Auf Jahressicht lagen die Exporte jedoch um 5,9 Prozent und die Importe um 3,0 Prozent höher, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Es handelt sich demnach noch um vorläufige Berechnungen.

Ukrainekrieg hat Import-Preise angetrieben

Im gesamten Jahr 2022 lagen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 14,3 Prozent höher als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum stiegen die Importe um 24,3 Prozent an. Den deutlichen Anstieg bei den Importen begründet Destatis mit den Folgen des Krieges in der Ukraine und den daraufhin stark gestiegenen Preisen für die Einfuhr von Energie.
Damit resultierte das Jahr 2022 für die deutsche Wirtschaft mit einem im fünften Jahr in Folge gesunkenen Exportüberschuss.
Im Dezember 2022 wurden aus dem deutschen Wirtschaftsraum Waren im Wert von 127,4 Milliarden Euro exportiert (kalender- und saisonbereinigt). Im gleichen Monat erreichte der Wert der importierten Waren 117,4 Milliarden Euro. Der Überschuss in der Außenhandelsbilanz betrug damit 10 Milliarden Euro (November 2022, 10,9 Mrd. Euro). Ein Jahr zuvor lag der Exportüberschuss bei 6,3 Milliarden Euro.

Der Wert der nominalen (nicht kalender- und saisonbereinigt) Exporte betrug im Dezember 2022 123,9 Milliarden Euro. Die Importe kamen auf einen Wert von 114,2 Milliarden Euro. Die unbereinigte Außenhandelsbilanz resultierte in einem Überschuss von 9,7 Milliarden Euro (Dezember 2021, 6,3 Mrd. Euro).

Exportüberschuss in 2022 halbiert

Im gesamten Jahr 2022 wurden Waren im Wert von 1.574,0 Milliarden Euro exportiert. Die Importe lagen im gleichen Zeitraum bei 1.494,4 Milliarden Euro. Die Exporte stiegen gegenüber dem Jahr 2021 somit um 14,1 Prozent und die Importe um 24,1 Prozent an. Der Außenhandelsbilanzüberschuss betrug demnach im Jahr 2022 79,7 Milliarden Euro. Lt. Destatis war dies der niedrigste Wert seit dem Jahr 2000. Im Jahr 2021 lag der Exportüberschuss bei 175,3 Milliarden Euro.

Auch geringer Exportüberschuss ist Kapitalexport

Der halbierte Exportüberschuss gegenüber dem Vorjahr sollte nicht überbewertet werden. Die Medien feiern zwar regelmäßig möglichst hohe Überschüsse, aber dies würde nur dann berechtigt sein, wenn die ausgeführten Waren von den Empfängern auch tatsächlich bezahlt würden. Ein jeglicher Überschuss zeigt auf, dass die Arbeitnehmer, bzw. Wertschöpfer mehr produziert haben als selbst verbraucht. Von „über den Verhältnissen“ leben kann deshalb auch nicht bei einem halbierten Exportüberschuss die Rede sein. Deshalb können auch „nur“ 79,7 Milliarden Euro Exportüberschuss weiterhin als Kapitalexport bezeichnet werden.

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