Im ersten Quartal 2016 legte die deutsche Wirtschaft trotz anhaltender Krisenlage deutlich zu. Die Arbeitnehmer sorgen mit ihrer Wertschöpfung und dem raschen Umsatz ihres (kargen) Lohns für anhaltende Wachstumsimpulse, während die „abgewirtschafteten“ Arbeitnehmer – die Rentner – ihre monatliche Almosen erhalten. Die Armut und BIP steigen Hand in Hand an.
Inhalt
Keine Spur von ausgeglichenem Wachstum für alle

Die deutsche Wirtschaft trotzt den anhaltenden Widrigkeiten der Banken- und darauf folgenden Finanzkrise. So könnten zumindest die quartalsmäßigen Berichte der Deutschen Bundesbank verstanden werden. Lt. ihrem neuesten Quartalsbericht ist die Wirtschaft der Bundesrepublik in den ersten drei Monaten im Jahr 2016 „kräftig gewachsen“.
Nicht die „exportwütige“ Industrie, sondern die Binnenwirtschaft sei im ersten Quartal 2016 die antreibende Wirtschaftskraft gewesen. Der starke Konsum und das durch gute Wetterbedingungen begünstigte Baugewerbe leisteten demnach den wesentlichen Anteil für das erreichte Wachstum. Von den Exporten kamen dagegen nur untergeordnete Impulse.
Im März 2016 stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent (saisonbereinigt) an. In den drei Monaten zuvor wies die Entwicklung der Verbraucherpreise ein negatives Vorzeichen auf. Nun seien aber die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen und die Preise für Pauschalreisen und Nahrungsmittel zogen deutlich an. Das vorgezogene Osterfest spielte in diesem Jahr ebenfalls eine Rolle.
Die Beschäftigungslage sei im Februar weiterhin besser geworden. In der Sparte der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen gab es deutliche Zuwächse. Im Vergleich zum vorherigen Monat nahm die Anzahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt um 52.000 auf 43.392.000 Menschen zu.
Diskrepanz zwischen BIP-Wachstum und Zuwächse bei Renten und Löhnen
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Bundesrepublik betrug im Jahr 1991 knapp 1.580 Milliarden Euro. Im Jahr 2008 lag das BIP bei rund 2.560 Milliarden Euro. Ein Jahr später kippten die ersten Banken und lösten die damit die Finanzkrise aus. In diesem Jahr „knickte“ das BIP auf 2.460 Milliarden Euro ein. Bereits ein Jahr später lag die Wirtschaftsleistung (2.580 Mrd. Euro) höher als 2008. Zuletzt kletterte das Bruttoinlandsprodukt mit Stand Ende 2015 auf knapp 3.026 Milliarden Euro hoch.
Im Jahr 1990 galt eine monatliche „Standardrente“ von 911 Euro monatlich. Fünf Jahre später betrug „Einheitsrente“ 1.064 Euro (alte Bundesländer) bzw. 836 Euro (neue Bundesländer). Im Jahr 2015 galt eine Standardrente von 1.314 Euro bzw. 1.217 Euro. Währenddessen wurde im Jahr 2005 die nachgelagerte Besteuerung der Rentenbezüge eingeführt.
Das BIP der Bundesrepublik hat sich zwischen 1991 bis 2015 annähernd verdoppelt (+92%). Die Standardrente legte im gleichen Zeitraum jedoch nur knapp um die Hälfte zu (+45%), abzüglich der zwischenzeitlich eingeführten Rentensteuer.
Diese Diskrepanz in den Entwicklungen zwischen der Wirtschaftsleistung durch produktive Arbeitnehmer und den „Abspeisungen“ der in den Ruhestand gegangenen Arbeitnehmer kann weder mit einer umlagefinanzierten, geschweige mit einer kapitalgedeckten Variante der Altersvorsorge in Einklang gebracht werden. Da die Renten den Lohnentwicklungen angekoppelt sind, sprechen diese Zahlen ebenso für die „etwas unausgeglichene“ Entlohnung der Wertschöpfer. Die Früchte werden den Urhebern des Wirtschaftswachstums mit Nachhaltigkeit vorenthalten.
Agenda 2010, von der Bertelsmann-Stiftung in die Wege geleitet und on der rot-grünen Bundesregierung umgesetzt, entpuppte sich als ein Segen für die Unternehmen. Mit Wirkung der Rentenkürzungen, Renteneintrittsanhebung, flexibilisierter Arbeitsmarkt und Niedriglohnsektor sprangen die Unternehmens- und Vermögensgewinne im Jahr 2003 steil nach oben. Die mit großen Schritten ankommende Rentner-Katastrophe ab 2030 ist wissentlich herbeigeführt worden. Lediglich die „völlig überraschende“ Finanzkrise und die nun anhaltenden Niedrigzinsen machten dem „Almosen-Konzept“ der Bundesregierung endgültig einen Strich durch die Rechnung.
Tarifomat24.de