Der Internationale Währungsfonds (IWF) kommt Anfang 2017 zur Einsicht, dass Griechenlands seine Schulden nicht mehr tragen und weitere Sparmaßnahmen nicht mehr einleiten kann. Offenbar versuchen die „Griechenlandretter“ den unvermeidbaren Schuldenschnitt hinzuwursteln und dabei die Investoren (sog. Geldgeber) zulasten der Steuerzahler möglichst zu schonen.

Die plötzliche Erleuchtung des IWF zur Griechenland-Lage?

Griechenlandschulden
Griechenland kann Zwangsschulden nicht stemmen

Der Internationale Währungsfonds ist in Teilen seiner „Experten-Besetzung“ der Meinung, dass Griechenlands Sparkurs an die Grenzen gestoßen sei und der bisher angesammelte Schuldenberg nicht mehr getragen werden könne. Die Wirtschaft Griechenlands werde in den kommenden Jahren beim Wachstum nicht mal an die Ein-Prozent-Marke herankommen, wie faz.net berichtete.

Mit dieser Erkenntnis überrascht der IWF bestenfalls mit der eigenen Einsicht, aber nicht durch irgendwelche Neuigkeiten. Wenn ein Land eine Schuldenquote um die 170 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufweist, das Tafelsilber der Wirtschaft privatisiert wurde, die Arbeitslosigkeit im Bereich von über 20 Prozent liegt, anteilig rund die Hälfte der Jugend und alte Schulden sowie der daraus resultierenden Zinslasten nur durch die „Zwangsvergabe“ von neuen Krediten bezahlt werden können, dann ist es schon äußerst überraschend, dass der IWF erst im Jahr 2017 zur „Erleuchtung“ findet.

Mit seinen ersten Schätzungen im Zeitraum des ersten sogenannten Hilfspakets lag der IWF mit seinen Prognosen zur Konjunkturentwicklung in Griechenland grob (fahrlässig?) daneben. Die Sollwerte, die eine gewisse Sicherheit für die vergebenen Kredite darstellten, wurden nur in Bruchteilen erreicht. Auch die erhofften Erlöse aus dem Verkauf der überwiegend noch rentablen Staatsunternehmen wurden nur ansatzweise erfüllt.

Derzeit schätzt der IWF intern mehrheitlich einen auf lange Sicht erzielbaren Haushaltsüberschuss von 1,5 Prozent des BIP. „Abweichler“ trauen Griechenland sogar einen Haushaltsplus von 3,5 Prozent zu. Ein solcher Überschuss könnte aber aufgrund der verschärften Sparmaßnahmen zu einem gebremsten Wachstum führen, so die Befürchtung der selben „Experten“. Darüber hinaus darf man davon ausgehen, dass diese Berechnung ohne die fälligen Zinslasten vorgenommen wurde. Wie bereits gehabt und Zinsen scheinen für die auf Griechenland-Schulden fixierten Ökonomen nicht zu gelten.

Griechenland wird die (aufgezwungenen) Schulden nie und nimmer, niemals und auf keinen Fall zurückzahlen können. Eine Streckung der Tilgungslast auf Jahrzehnte hinaus würde aufgrund der ständigen Inflation einem Schuldenschnitt gleichkommen. Es wird auf einen Schuldenerlass hinauslaufen, zulasten der EU-Steuerzahler, daran führt kein Weg vorbei.


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