Mit den nun endgültigen Inflationsraten der einzelnen Warengruppen im Januar 2023 erhält das Ausmaß der vorherrschenden Teuerung ein Gesicht. Energiepreise und Nahrungsmittelpreise sind förmlich explodiert und von einer Entspannung der Lage kann zu Beginn 2023 keine Rede sein.

Von gedämpfter Inflation keine Spur

Inflations Rate
Teuerungen schlagen riesige Löcher in Haushaltskassen

Von einer Entspannung bei der Inflation konnte während des vergangenen Herbstes nur für sehr kurze Zeit die Rede sein. Mit Verspätung gab das Statistische Bundesamt (Destatis) das vorläufige Ergebnis für die Inflation im Januar 2023 an. 8,7 Prozent, so das vorläufige und mit der aktuellen Meldung auch endgültige Resultat. Im Dezember 2022 lag die Inflation nach Revision bei 8,1 Prozent und im November bei 8,8 Prozent.

Die Teuerungen im vergangenen Jahr sind somit ohne „große Dämpfung“ ins Jahr 2023 mitgenommen worden. Wie auch die Konsumenten es längst bemerkt haben, sind insbesondere die Preise für Energie und Nahrungsmittel in die Höhe geschossen. Auslöser dafür sei die „Kriegs- und Krisensituation“. Dies beeinflusste demnach auch die Lieferketten und die Preisentwicklungen an den vorgelagerten Wirtschaftsstufen. Somit zogen auch die Preise anderer Waren und auch Dienstleistungen mit.

Energiepreise zogen kräftig an

Die Preise für Produkte im Energiesektor lagen im Januar 2023 trotz der von der Bundesregierung eingeleiteten Entlastungsmaßnahmen um 23,1 Prozent höher als im Januar 2022. Im Dezember 2022 lagen die Energiepreise im Jahresvergleich um 20,3 Prozent höher. Damit legte die Inflation trotz der „Unkenrufe“ über eine abschwächende Inflation sogar noch eines oben drauf. Der Wegfall der „Dezember-Soforthilfe“ sei der Hauptgrund für das erneute Anziehen der Energiepreise, so Destatis. Allerdings werde der Anstieg weiterhin durch die Preisbremsen für Strom, Gas und Fernwärme weiterhin gedämpft. Völlig bewertungsfrei erwähnen die Statistiker auch die Abhängigkeit der Energiepreise von den internationalen Einkaufspreisen. Dass diese jedoch bereits fast auf Stand des Januars 2022 zurückgefallen sind, bleibt allerdings ohne Erwähnung.

Heizpreise lassen frösteln

Haushaltsenergie war im Januar 2023 um satte 36,5 Prozent teurer als im Januar 2022. Die Preise für Erdgas lagen um 51,7 Prozent höher und die für Fernwärme um 26,0 Prozent. Brennholz und Pellets kosteten um 49,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für leichtes Heizöl mussten Kunden um 30,6 Prozent mehr bezahlen und für Strom 25,7 Prozent, obwohl die EEG-Umlage wegfiel und die Strompreisbremse greift. Autofahrer mussten für ihre Tankfüllung um 7,0 Prozent mehr bezahlen.

Nahrungsmittelpreise extrem angestiegen

Wer bei der Energie kräftig sparte, um nicht die volle Wucht der Preiserhöhungen abzubekommen, durfte dafür das fiktiv eingesparte Geld mit vollen Händen für die nicht ganz unwichtigen Lebensmittel ausgeben. Die Preise für Nahrungsmittel lagen im Januar 2023 um 20,2 Prozent höher als im Januar 2022. Die Teuerung dieser essentiellen Waren lag um mehr als das Doppelte über der durchschnittlichen Inflationsrate. Einziger positiver Aspekt ist der Rückgang der Inflationsrate für Nahrungsmittel um 0,2 Prozentpunkte gegenüber Dezember 2022.
Besonders angezogen haben die Preise für Speiseöle (33,8 %) und Eier (35,8 %). Brot und Getreideerzeugnisse kosteten 22,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Ohne Energie und Nahrung bei 5,6 %

Abzüglich der Energie- und Nahrungsmittelanteile lag die Inflationsrate im Januar 2023 bei 5,6 Prozent, so Destatis. Waren im Allgemeinen kosteten im Jahresvergleich um 12,7 Prozent mehr. Verbrauchsgüter zogen um 17,0 Prozent an. Tabakwaren kosteten 8 Prozent und Verbrauchsgüter für den Haushalt um 14,6 Prozent mehr. Für Fahrzeuge mussten die Konsumenten 8,4 Prozent mehr ausgeben.

Dienstleistungspreise teils moderat

Im Vergleich zogen die Preise für Dienstleistungen mit 4,5 Prozent noch ziemlich moderat an. Nettokaltmieten lagen um 2,0 Prozent höher. Die Wartung und Reparatur von Wohnungen kosteten dagegen um 16,9 Prozent mehr als im Vorjahrs-Januar. In der Gaststätte lagen die Preise um 10,9 Prozent höher. Die Preise für Telekommunikationsleistungen lagen um 1,1 Prozent niedriger.

Preissprung nach oben im Monatsvergleich

Einen kräftigen kurzzeitigen Sprung legten vor allem wieder die Energiepreise hin. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2022 kostete Erdgas um 46,1 Prozent, Fernwärme um 63,9 Prozent und Strom um 6,5 Prozent mehr.
Den Rückwärtsgang legten dagegen saisonbedingt Pauschalreisen (-19,1 %), Flugtickets (-15,7 %) und Bekleidungsartikel (-5,4 %) ein.

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