Die Preise für importierte Waren und Energie sind im Juni 2023 erneut deutlich gefallen. Eine Entwicklung, die an den Preisen in den Läden so nicht nachvollzogen werden können. Fallende Preise für Produktion und Lieferkette, aber steigende Preise für den Konsumenten.
Inhalt
Importpreise deutlich gefallen

Wenn die Preise für importierte Waren wiederholt sinken und dies sogar um einen zweistelligen Prozentsatz, dann könnte man annehmen, dass die Preise für Konsumenten schon bald darauf nachfolgen werden. Dass dem jedoch nicht ist und die Differenzen „irgendwo“ in der Produktions- und Lieferkette hängen bleiben, zeigen die im Juni 2023 gefallenen Importpreise und die gleichzeitig angestiegenen Konsumentenpreise.
Importpreise runter – Konsumpreise hoch
Im Juni 2023 lag die jährliche Inflation bei 6,4 Prozent und im Juli 2023 bei 6,2 Prozent. Insbesondere die Preise für Nahrungsmittel gingen im Juli wieder um mehr als 11 Prozent gegenüber dem Vorjahrs-Juli in die Höhe. Im Juni 2023 lagen jedoch die durchschnittlichen Importpreise um 11,4 Prozent niedriger als im Juni 2022, wie Destatis meldete. Dies war sogar der stärkste Preisrückgang gegenüber dem gleichen Vorjahres-Monat seit September 2009. (-11,4 %). Die Statistiker greifen als Erklärung für diesen Preisrückgang auf das Standard-Argument eines Basiseffekts zurück. Dieser sei durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine entstanden.
Bereits im Mai 2023 gingen die Importpreise gegenüber dem Vorjahres-Mai um 9,1 Prozent und im April um 7,0 Prozent zurück, aber die Preise an den Ladentheken stiegen munter weiter an. Der Schritt vom Mai 2023 zum Juni 2023 zeigt um durchschnittlich 1,6 Prozent gesunkene Importpreise.
Energiepreise deutlich runter
Der hohe durchschnittliche Rückgang der Importpreise sei in den stark gefallenen Energiepreisen begründet. Die Import-Energie war demnach im Juni 2023 um 44,9 Prozent weniger teuer als im Juni 2022. Gegenüber dem Vormonat lag der Preisunterschied bei -6,6 Prozent. Anteilig sanken die Preise für importiertes Erdgas um 50,6 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Juni und um 15,5 Prozent gegenüber dem Vormonat Mai.
Der Preis für importierten Strom sank im gleichen Vergleichszeitraum um 57,6 Prozent, für Steinkohle um 53,6 Prozent und für Mineralölerzeugnisse um 40,2 Prozent. Die Erdölpreise sanken um 38,8 Prozent.
Wenn die Energieanteile herausgerechnet werden, ergibt sich immer noch ein durchschnittlicher Rückgang der Importpreise um 2,0 Prozent gegenüber Juni 2022.
Nahrungsmittel sollten günstiger werden
Im Bereich der Landwirtschaft sanken die Preise für importierte Düngemittel und Stickstoffverbindungen um 53,6 Prozent. Importierte landwirtschaftliche Güter waren im Juni 2023 um 0,7 Prozent weniger teuer als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Mai sanken die Preise lt. Destatis um 1,6 Prozent. Getreide kostete um 22,2 Prozent, Rohkaffee um 20,3 Prozent weniger. Dagegen zogen die Preise für Kakaobohnen um 32,9 Prozent und Schweine um 73,0 Prozent an.
Auch im Export gingen die Preise für landwirtschaftliche Güter nach unten, und zwar um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Juni.
Die Preise im Import sinken und im Bereich des Exports ebenfalls, doch die Preise in den Läden steigen weiter an. Bereits im Jahr 2022 fuhren die Konzerne für Energie und Lebensmittel historische Gewinne ein. Dies soll offenbar im Jahr 2023 noch einmal überboten werden.
Jetzt kostenfreien PKV-Vergleichsservice nutzen:

- Tarife der aktuellen Testsieger
- Abrufbares Info-Blatt im .pdf-Format
- Ausführlicher Leistungsvergleich
- Kostenlose Tarifberechnung
- Unverbindliche Angebotserstellung
- Auf Wunsch individuelle Beratung
Versicherungsdaten, Personendaten eingeben, fertig. Online-Tarifvergleich.
