Die Gemeinden in Deutschland hätten allen Grund, die Fässer aufzumachen. Das Jahr 2022 brachte einen wahren Geldsegen aus Gewerbesteuer und Grundsteuer mit. Nicht zuletzt auch dank des „sehr flexiblen Werkzeuges“ des Hebesatzes.
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Gemeinden gingen nicht leer aus

Das Jahr 2022 brachte den Gemeinden einen wahren Geldsegen. Trotz der stagnierenden Wirtschaft, den hohen Belastungen aufgrund steigender Zinsen und anhaltender Inflation, wurde in die Kassen der Gemeinden eine neue Rekordsumme aus eingenommenen Gewerbe- und Grundsteuer gespült. Bis Ende 2022 lagen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer bei 70,2 Milliarden Euro und damit um 9,1 Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor. Ein sattes Plus um 14,9 Prozent, so Destatis. Einen Rückgang bei der Gewerbesteuer gab es zuletzt im Jahr 2020, dem sog. „Corona-Jahr“. Doch als wenn bereits im Jahr 2021 Corona aus der Welt verschwunden gewesen sei, wurde Ende 2021 prompt der zuletzt erreichte Rekordstand bei den Gewerbesteuereinnahmen erzielt. Im Jahr 2022 wurde nun noch eines draufgesetzt.
Brandenburg musste verzichten
Die größten Steigerungen bei der Gewerbesteuereinnahmen erzielten die Bundesländer Sachsen-Anhalt mit 34,8 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 26,7 Prozent. Hamburg konnte die Steuereinnahmen aus Gewerbebetrieben um 23,6 Prozent steigern. Brandenburg war das einzige Bundesland mit gesunkenen Steuereinnahmen aus Gewerbe. Bis Ende 2022 flossen um 3,8 Prozent weniger Gewerbesteuern in die Kassen als ein Jahr zuvor.
Realsteuer-Mehreinnahmen um 12,4 %
Weniger ausgeprägt, aber dennoch im Aufwärtstrend, waren die Einnahmen aus den land- und forstwirtschaflichen Betrieben („Grundsteuer A“). Im Jahr 2022 nahmen die Gemeinden aufgrund deren Vermögen insg. 400 Millionen Euro Steuern ein. Ein Plus um 0,3 Prozent gegenüber 2021. Im Bereich der „Grundsteuer B“, also Steuern auf Grundstücke, nahmen die Gemeinden bis Ende 2022 insgesamt 14,9 Milliarden Euro ein. Ein Anstieg um 2,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2021.
Die Gemeinden in Deutschland nahmen im Jahr 2022 rund 85,5 Milliarden Euro aus den „Realsteuern“ (Gewerbesteuer und Grundsteuer) ein. Gegenüber 2021 ein Anstieg um 12,4 Prozent bzw. um 9,4 Milliarden Euro.
Hebesatz – Instrument für Konjunktur-Unabhängigkeit
Die Gemeinden haben sich unabhängig von der wirtschaftlichen Lage der Betriebe ein wirkungsvolles Instrument geschaffen. Der sog. Hebesatz. Sollten die Kassen nicht ausreichend rumpeln vom anhaltenden Zustrom, dann kann der Hebesatz entsprechend „korrigiert“ werden. Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche Hebesatz für Gewerbesteuer gegenüber 2021 annähernd gleich, so Destatis. Im Bereich der Gewerbesteuer lag dieser Hebesatz bei 403 Prozent. Bei der Grundsteuer A setzten im Jahr 2022 die Gemeinden den Finger an die Stellräder und erhöhten den Hebesatz um 3 Prozentpunkte auf durchschnittlich 350 Prozent. Bei der Grundsteuer gaben sich die Gemeinden etwas motivierter und erhöhten den Hebesatz um 5 Prozentpunkte auf 486 Prozent.
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