Deutschlands Arbeitnehmer sind für die Unternehmen teurer geworden. Zwischen dem zweiten Quartal 2014 und dem zweiten Quartal 2015 stiegen die Arbeitskosten pro geleistete Arbeitsstunde um 3,1 Prozent.

Arbeitskosten: Industrie nimmt ankommende Flüchtlinge ins Visier

Arbeitskosten in Deutschland sind EU-weit
überdurchschnittlich stark angestiegen

Kalenderbereinigt sind die Kosten für die von den Arbeitnehmern geleisteten Arbeitsstunden innerhalb eines Jahres bis Ende des zweiten Quartals 2015 um 3,1 Prozent angestiegen, so das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag. Gegenüber dem Vorquartal stiegen die Arbeitskosten um 0,9 Prozent an.

Anteilig stiegen die Bruttoverdienste zwischen dem zweiten Quartal 2014 und dem zweiten Quartal 2015 kalenderbereinigt um 3,4 Prozent an, die Lohnnebenkosten um 2,0 Prozent.

In der gesamten Europäischen Union stiegen die Arbeitskosten im gleichen Zeitraum um 2,5 Prozent an, angeführt von Lettland (+7,3%), Rumänien (+ 7,1 %) und Bulgarien (+ 6,9 %). Die Unternehmen in Zypern hatten aufgrund der um -1,8 Prozent gesunkenen Arbeitskosten dagegen eine finanzielle Erleichterung.

Arbeitskosten bieten für Unternehmen ein großes Einsparpotenzial

Die Kosten für Arbeitnehmer pro geleisteter Arbeitsstunde bilden für die Unternehmen nicht die größte Position zu den Gesamtkosten für die Herstellung eines Produkts. Dennoch steckt im Arbeitslohn ein erhebliches Einsparpotenzial. Dies dürfte wohl auch die größte Motivation für den Verband der deutschen Maschinen- und Anlagebauer (VDMA) sein, die Bundesregierung zur Schaffung von Bedingungen aufzufordern, den in Deutschland ankommenden Flüchtlingsstrom möglichst schnell in den Arbeitsmarkt integrieren zu können.

Derzeit genießen Arbeitsplatzbewerber aus Deutschland und aus EU-Ländern eine Vorrechtsstellung gegenüber Flüchtlinge. Der VDMA will diese Regelung aus der Welt geschafft haben, ganz nach dem Motto: „Billig(st) kommt gerade recht“.


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