Die jüngsten Reaktionen auf die akut höchst brisanten Entwicklungen in der Griechenland-Krise zeigen die völlig verdrehte und teils pervertierte „Rettungspolitik“ glasklar auf. Wer die Chronologie bis zur heutigen „Länderschulden-Krise“ nicht aus den Augen verloren hatte, dem wird unmissverständlich vorgeführt, welche Interessen federführend bestimmen.
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Der Gerettete muss vom notleidenden Retter geschützt werden

Mit dem enger Schnallen des Gürtels ist es längst nicht mehr getan. Offenbar zog sich die Schlinge um das Krisenland Griechenland bereits derart zu, dass akute „Lebensgefahr“ droht. Wieder einmal sind es die privaten Kreditinstitute, die für aller größte Probleme sorgen und wie bereits zu Beginn der Finanzkrise „fühlen“ sich die Staaten zum Retten der Banken verpflichtet, da die Geldhäuser für die Finanzwelt „systemrelevant“ seien.
Der Löwenanteil der nach Griechenland geflossenen „Rettungsgelder“ landete bei den lokalen und internationalen Banken und privaten Investoren. Private Schulden der Institutionen drohten das Finanzsystem kollabieren zu lassen. Die Regierungen sprangen mit Milliarden-Zahlungen ein und verschuldeten sich weit über das erträgliche Maß hinaus. Die Vorgaben des Maastrichter Vertrages (z.B. max. 60% Schuldenquote des BIP) interessierten nicht.
Schuldenstand angestiegen
Griechenland war vor dem Ausbruch der Finanzkrise bereits zu etwa 120% des BIP verschuldet. Heute stehen rund 175% auf dem Papier. Zahlreiche Kunstgriffe in der Finanzpolitik und im Zuge der „Rettungsmaßnahmen“ wanderten Griechenlands fast vollständig von Banken gehaltenen Schulden in einem Umfang von rund 80% in öffentliche Hände. Heute tragen die Steuerzahler der Eurozone die von Kreditinstituten aufgetürmten Lasten. Medial zauberte man aus der Bankenkrise ganz schnell eine Finanz- und Länderschuldenkrise. Mit der permanenten Wiederholung der Bezeichnungen „Rettungsschirme“, „Rettungsprogramme“ und „Hilfszahlungen“ übermalte man die einfache Tatsache von reinen Kreditzahlungen. Der Euro-Bürger dient als Bürge.
Tiefer Griff in Rentenkasse
Die Monate April und März dürfte Athen aufgrund des tiefen Griffs in die Rentenkassen noch überstehen, aber im Mai halten der Internationale Währungsfonds (IWF) und weitere Gläubiger erneut die Hände für weitere Rückzahlungen offen. Woher das Geld kommen soll, weiß niemand so recht. Die griechische Regierung ordnete inzwischen die lokalen öffentlichen Regierungsstellen und Behörden an, ihre Haben-Posten direkt an die Zentralbank zu überweisen. Es wird inzwischen zusammengekratzt, was noch irgendwie möglich ist.
In Frankfurt meldete die Europäische Zentralbank (EZB) „Bedenken“ zu den Sicherheiten der griechischen Staatsanleihen an. Stützungs-Ankäufe bleiben aus und der ELA-Notkredit soll ebenfalls nicht mehr (klammheimlich) aufgestockt werden.
Abzug von Kapital
Seit Dezember 2014 ist ein beschleunigter Abzug von Kapital aus Griechenland zu beobachten. Die Bankeneinlagen schmelzen dahin und spiegeln das Vertrauen der Anleger und Investoren wider.
Nun schlägt auch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Alarm und fordert ein umgehendes Eingreifen von der EZB-Bankenaufsicht. Die griechischen Banken müssen gegen die Folgen einer griechischen Staatspleite geschützt werden, so die Forderung des IW.
In anderen Worten: Der Gerettete muss vor dem durch die Rettungsaktion nun selbst in Not geratenen Retter geschützt werden! Über die möglichen Risiken für die EU-Steuerzahlger, geschweige für die griechische Bevölkerung verliert das IW kein einziges Wort, denn letztendlich ist es auch kein Unterschied, ob Griechenlands Bürger aufgrund einer Brüsseler Anordnung oder mangels verfügbaren Geldes darben müssen.
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