Der Schuldenstand der öffentlichen Hand erreichte Ende 2022 einen neuen historischen Rekordwert. Lediglich Länder und Sozialversicherung nahmen den Bundesbewohnern anteilig etwas an Verbindlichkeiten ab, doch umso kräftiger schütteten die Bundesverwalter oben drauf.
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Schulden durch Bund kräftig gestiegen

Der ohnehin schon überaus hohe Schuldenberg ist im Laufe des Jahres 2022 weiter aufgeschüttet worden. Zum Stichtag 31.12.2022 war der öffentliche Gesamthaushalt aus Bund, Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände und Sozialversicherung mit 2,368 Billionen Euro verschuldet. Daraus ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 28.164 Euro und damit um 244 Euro mehr als Ende 2021. Dass die Pro-Kopf-Verschuldung nicht weitaus deutlicher angestiegen ist, kann nur der im Laufe des Jahres 2022 erfolgten massiven Migration zugerechnet werden.
Bund sorgte für mehr Pro-Kopf-Schulden
Der Anstieg der öffentlichen Verschuldung gegenüber dem Jahr 2021 betrug 2,0 Prozent bzw. um 47,1 Milliarden Euro. Damit wurde seit der Erfassung des Schuldenstandes der bisher höchste Wert erreicht. Die größten Schuldentreiber waren im Jahr 2022 die Treuhänder auf Bundes- und Gemeindeebene. Die Länder und Sozialversicherung konnten ihren Schuldenberg hingegen etwas abtragen, so das Statistische Bundesamt (Destatis).
Zum Ende 2022 bauten die Verantwortlichen des Bundes den Schuldenberg auf 1.620,4 Milliarden Euro aus. Das Management erweiterte die Verbindlichkeiten um 71,9 Milliarden Euro bzw. um 4,6 Prozent. Damit halste die Bundesregierung einem jeden Bundesbewohner eine Zusatzschuld von 1.100 Euro auf und erweiterte den Pro-Kopf-Schuldenstand auf 19.272 Euro.
Sozialversicherungen bauten Schulden ab
Die Länder wiesen Ende 2021 einen Schuldenstand in Höhe von 606,9 Milliarden Euro auf. Deren Schulden sanken somit um 31,7 Milliarden Euro bzw. um 5,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Der von den Verwaltern der Länder den einzelnen Bewohnern verursachte Schuldenstand lag Ende 2022 bei 7.218 Euro (7.681 Euro in 2021). Die Pro-Kopf-Schulden in den einzelnen Ländern waren sehr unterschiedlich ausgeprägt. In Bremen war ein jeder Bewohner mit rund 33.300 Euro verschuldet, in Hamburg mit 17.700 Euro. In Bayern lag die Verschuldung pro Kopf bei 1.400 Euro und in Sachsen bei 1.300 Euro. Bremen konnte die Schulden gegenüber 2021 um 37,8 Prozent abbauen, aber dies nur aufgrund einer geringeren Schuldenaufnahme für die im Rahmen von Derivatgeschäften(!) bereitgestellten Barsicherheiten.
Kommunen mussten in die Vollen greifen
Die Kommunen legten dagegen auf ihren Gesamt-Schuldenberg weitere 7 Milliarden Euro obendrauf. Der Anstieg der Verschuldung betrug 5,1 Prozent auf final 140,8 Milliarden Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag Ende 2022 bei 1.809 Euro (2021: 1.740 Euro). In Rheinland-Pfalz verursachten die Kommunen ihren Einwohnern mit 3.016 Euro die höchsten Schulden, so Destatis. Den niedrigsten Schuldenstand hatten die Einwohner der Kommunen in Brandenburg mit 578 Euro.
Sozialversicherungen bauten Schulden ab
Dagegen abwärts ging es mit dem Schuldenstand der Sozialversicherung. Ende 2022 lag die Pro-Kopf-Verschuldung auf dieser Ebene bei 0,26 Euro. Damit sank die Gesamtschuld um 51,7 Prozent auf 22 Millionen Euro (2021: 45 Mio. Euro).
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