Der in Aussicht stehende „harte Brexit“ führt wieder zu Schwarzmalereien für den deutschen Arbeitsmarkt. Basierend auf „gängige wissenschaftliche Schätzungen“ werde der ungeordnete Austritt Großbritanniens aus der EU in der Bundesrepublik mehr als 100.000 Arbeitsplätze kosten.

Autoindustrie würde besonders hart getroffen werden

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Jobvernichter harter Brexit?

Der offizielle Termin des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) rückt näher. Eine finale Einigung zwischen der Regierung Großbritanniens und der EU fand nicht statt. Somit steht ein sog. „harter Brexit“ im Raum. Ein ungeordnetes Verlassen der Europäischen Union, ohne dass Regeln und Richtlinien für das Austrittsverfahren und die Zeit danach festgelegt wurden.

Das Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg fanden anhand einer vorgenommenen Studie heraus, dass bei einem harten Brexit mehr als 100.000 Arbeitsplätze im Bundesgebiet auf dem Spiel stehen, wie Welt am Sonntag berichtet. Ein ungeordneter Austritt habe demnach im Vergleich zu den anderen Mitgliedsländern auf die Gesamtbeschäftigung in der Bundesrepublik den größten Effekt.

Die Forscher simulierten lediglich die Effekte auf den Arbeitsmarkt aufgrund neu eingeführter Zölle auf den aus Großbritannien eingeführten Waren. Andere Auswirkung u.a. auf die Bereitschaft in Investitionen wurden nicht berücksichtigt. Besonders hart würde ein harter Brexit die Autoindustrie treffen, insbesondere die Standorte VW in Wolfsburg und BMW in Dingolfing-Landau.

Die Ergebnisse basieren auf der Annahme, dass das Importvolumen aus Großbritannien nach einem harten Brexit um ein Viertel einbrechen werde. Dieser Wert entspreche den „gängigen wissenschaftlichen Schätzungen“.

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