Die Zahl der im Jahr 2015 in Heimen und Betreuungen untergebrachten Kinder und Jugendliche ist im Jahr 2015 sprunghaft angestiegen. Mehr als 18.000 Kinder und Jugendliche wurden von ihren Familien getrennt.

49.500 begonnene „Hilfen“ in Heimen und betreuten Wohnformen

Familien
Kindesentzug mangels Erziehungskompetenz

Im Jahr 2015 begannen rund 49.500 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene eine Erziehung in einer betreuten Wohnform oder in einem Heim. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl um 25 Prozent an, wie die Statistikbehörde Destatis mitteilte.

Bei den Jungen und jungen Männern stieg die Zahl mit 46 Prozent fast um die Hälfte an. Die Anzahl der männlichen Betroffenen lag bei 32.800. Der Anteil der Jungen und jungen Männer mit Migrationshintergrund lag im Jahr 2015 bei 62 Prozent, gegenüber 40 Prozent im Vorjahr.

Als hauptsächlicher Grund für die Unterbringung der jungen Menschen in Heimen oder Betreuungen wird die „Unversorgtheit“ der Betroffenen angegeben. Der starke Anstieg der Heimunterbringungen im Jahr 2015 dürfte vor allem auf die hohe Zahl an unbegleitet eingereisten Minderjährigen zurückzuführen sein, so Destatis.

In der Altersgruppe der 16- und 17-Jährigen war der Anstieg bei den männlichen Jugendlichen besonders stark ausgeprägt. Die Zahl der angefangenen Hilfen stieg von 7.000 im Jahr 2014 auf 14.400 im Jahr 2015, mehr als das Doppelte.

Bei 38 Prozent aller Fälle war die „eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern“ bzw. eines Elternteils der Grund für die Kindesentziehung. Somit sind in der Bundesrepublik im Jahr mehr als 18.000 Kinder und Jugendliche den Familien entrissen worden.


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