Kurz vor der Wahl des US-Präsidenten erinnert Destatis an den „wichtigsten Handelspartner“ der deutschen Wirtschaft, die USA, gefolgt von Frankreich und Großbritannien. Dass die chronisch defizitäre US-Wirtschaft vor einem Schuldenberg von mehr als 19 Billionen Dollar steht, spielt anscheinend überhaupt keine Rolle.

Hauptsache Export-Volumen stimmt – Beglichene Rechnung egal?

USA Pleitegeier
Trozt Pleitegeier: Handelsbeziehung mit USA muss florieren

Im Vorfeld der anstehenden Wahl des neuen US-Präsidenten erinnert die Statistikbehörde Destatis an den Umstand, dass die USA im vergangenen Jahr der „wichtigste Handelspartner“ der deutschen Wirtschaft gewesen sei.

Der Ausgang der Präsidenten-Wahl könne „möglicherweise auch Einfluss auf die künftigen Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU“ haben, so Destatis.

Zwischen den USA und der Bundesrepublik wurden im vergangenen Jahr Waren im Wert von 174,0 Milliarden Euro gehandelt. Auf dem zweiten Platz folgt Frankreich mit einem Handelsvolumen von 169,6 Milliarden Euro. In den vergangenen vierzig Jahren sei Frankreich stets der größte Handelspartner der deutschen Wirtschaft gewesen.

Das Vereinigte Königreich befindet sich mit einem Handelsvolumen von 156 Mrd. Euro auf der dritten Position.

Die deutsche Export-Industrie führte im Jahr 2015 Waren im Wert von 113,7 Milliarden Euro in die USA aus. Zu den wichtigsten Exportgütern gehörten Kraftwagen und Kraftwagenteile mit einem Volumen von 34,1 Milliarden Euro. Maschinen wurden im Wert von 17,6 Milliarden in die USA exportiert. Das Export-Volumen von Erzeugnissen der Pharmaindustrie betrug 13,4 Milliarden Euro.

Im gleichen Jahr importierte die Bundesrepublik Güter im Wert von 60,2 Milliarden Euro. Zu den wichtigsten Import-Waren zählten Datenverarbeitungsgeräte und optische sowie elektronische Erzeugnisse (8,0 Mrd. Euro).

Der im Jahr 2015 von der deutschen Export-Industrie erzielte Handelsbilanzüberschuss betrug 248 Milliarden Euro. Anteilig wurden in den USA um 54,6 Mrd. Euro mehr Waren exportiert als von dort importiert. Der Bilanzüberschuss mit Frankreich betrug 36 Mrd. Euro, mit Großbritannien 51 Mrd. Euro. Zusammen nahmen diese drei Länder im Jahr 2015 fast 82 Prozent des gesamten Exportüberschusses der deutschen Wirtschaft ein.

Das Bruttoinlandsprodukt der USA ist riesig, aber ebenso das Defizit. Die Handelsbilanz der USA sind chronisch defizitär. Im Jahr 2015 lag das Bilanzminus bei rund 667 Mrd. US-Dollar, ein Jahr zuvor bei 719 Mrd. USD und im Jahr 2013 bei 733 Mrd. USD.

Den letzten Bilanzüberschuss erreichte die US-Wirtschaft Mitte der 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts. Die Jahre zuvor wanderte die Bilanz an der „Nulllinie“ herum.

Die Verschuldung der USA beträgt mehr als 19 Billionen US-Dollar, tendenziell weiter stark ansteigend.

Es drängt sich die Frage auf, ob das „Konsumenten-Land“ USA überhaupt die deutschen Export-Produkte vollständig bezahlt, ebenso wie Frankreich und Großbritannien.

Die „Bonität“ der USA kann angesichts der offenkundig schlechten Bilanzen als äußerst miserabel beurteilt werden. Dennoch setzt u.a. Destatis auf die uneingeschränkte Fortsetzung des „sehr wichtigen“ Handels mit den chronischen Schuldner-Staat.

Das lässt die militärische Durchsetzung der Weltleitwährung US-Dollar samt dem Monopol der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wieder in einem „frischen Licht“ erscheinen.


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