Die Zahl der Insolvenz-Anmeldungen von Unternehmen und Privathaushalten lag im August 2020 erneut deutlich niedriger als ein Jahr zuvor. Neben einer zum Zeitpunkt noch zur Geltung gebrachten „Verschonung“ der eigentlich zahlungsunfähigen Firmen spekulierten die Privathaushalte offenbar auf eine Anpassung im Rahmen der Restschuldbefreiung.

Zahl Insolvenzen stark gesunken – Gläubiger-Forderung stark gestiegen

Insolvenz
Stark rückläufiges Aufkommen von Insolvenz-Anmeldungen

Der deutschen Wirtschaft könne es trotz der massiven „Anti-Corona-Maßnahmen“ gar nicht so schlecht gehen, sofern dies anhand der Entwicklung zum Insolvenz-Aufkommen abgeleitet wird. Lt. Destatis meldeten die Amtsgerichte im August 2020 insg. 1.051 angemeldete Insolvenzen von Unternehmen. Gegenüber dem August 2019 lag das Aufkommen damit um 35,4 Prozent niedriger. Eine vermeintliche Erfolgsmeldung, solange die Hintergründe unbeleuchtet bleiben. Die Unternehmen waren zu diesem Zeitpunkt bei Zahlungsunfähigkeit nicht zur „üblichen“ Insolvenz-Anmeldung verpflichtet, da diese Pflicht anhand einer Verordnung der Bundesregierung bereits zum 01. März 2020 außer Kraft gesetzt wurde.

Dennoch sahen sich mehr als 1.000 Firmen trotz der propagierten „Milliarden-Hilfen“ dazu gezwungen, die Reißleine zu ziehen. Dass dies in den meisten Fällen im August vor allem die Baubranche betraf, hat schon wieder eine besondere Qualität. Die von den Bundes- und Landesregierungen verursachten wirtschaftlichen Schäden erwischte das Baugewerbe am wenigsten. In Relation zu den anderen Sparten, vor allem Reise- und Gastronomiebetriebe, kam die Baubranche bisher mit einem „blauen Auge“ davon. Im August 2020 meldeten demnach 173 Firmen im Baugewerbe Insolvenz an (Aug. 2019: 266 Anmeldungen). Die Zahl der Insolvenzanmeldungen von Unternehmen im Handelsbereich, einschl. Kfz-Werkstätten lag im August 2020 bei 165 (August 2019: 280). 129 Insolvenzanmeldungen kamen von freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistern rein (August 2019: 193). Im Bereich der Versicherungs- und Finanzwirtschaft wurden 31 Insolvenzanmeldungen gezählt. Hier gab es gegenüber dem Vorjahres-Monat sogar einen Anstieg um 8 Fälle.

Während die Anzahl der Insolvenzanmeldungen um mehr als ein Drittel zurückgingen, stieg die im August 2020 von den Gläubigern geforderte Summe von 1,6 Milliarden (August 2019) auf 17,4 Milliarden Euro an. Dieser enorme Anstieg liegt lt. Destatis in den zahlreichen eines Großunternehmens anhängenden Tochtergesellschaften und deren Gesamtschulden begründet.

Die Zahl der Verbraucher-Insolvenzen ging im August 2020 mit -65,3 Prozent ebenfalls stark zurück. Die Insolvenz-Anmeldungen seitens einst selbständig Tätiger ging um mehr als die Hälfte (-52,0 %) zurück. Der Grund für den massiven Rückgang bei den Verbraucher-Insolvenzen liegt auf der Hand. Die Bundesregierung stellt eine Verkürzung der Laufzeit im Rahmen der Restschuldbefreiung von derzeit 6 auf nur noch 3 Jahre in Aussicht. Viele Privathaushalte dürften deshalb die Insolvenzanmeldung solange hinauszögern, bis die Gesetzesvorlage umgesetzt wird. Diese sieht quasi eine auf den 01. Oktober 2020 zurück datiertes Inkrafttreten vor.

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