Mindestens 90.000 mal wurden im vergangenen Jahr die Autoknacker aktiv. Der Schaden der versicherten Fälle belief sich auf rund 200 Millionen Euro. Wer sein Lenkrad, Airbag oder Navi-Gerät wiederhaben möchte, könnte mit großer Wahrscheinlichkeit bei Ebay erfolgreich sein.

Autoknacker stellen Diebesgut mit Vorliebe in Ebay ein

Autoknacker
Autoknacker waren wieder sehr aktiv

Sollte ein Langfinger ein Teil vom Auto gestohlen haben, dann stehen die Chancen sehr gut, dass der Eigentümer das vermisste Stück im Internet wiederentdeckt. Bis zu 90 Prozent der gestohlenen Autoteile landen auf Ebay, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Zu den Favoriten der Autoknacker gehören lt. GDV im Auto verbaute elektronische Geräte.

Im Jahr 2017 wurden bundesweit rund 90.000 kaskoversicherte Autos aufgebrochen und auch Teile daraus entwendet. Wo das Diebesgut in der Regel landet, erklärt Polizeihauptkommissar Jürgen Zöls im Gespräch mit der GDV-Redaktion. Nach dem Motto, je schneller etwas gestohlen werden kann, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auf der Verkaufsplattform Ebay wieder auftaucht. Zöls nennt Navi-Geräte, Airbags und Lenkräder als Beispiele der geklauten Autoteile, die viel eher auf Ebay auftauchen als Türen, Stoßstangen oder andere Verschleißteile. Darüber hinaus gelte es Vorsicht walten zu lassen, wenn derartige Waren von Anbietern aus Polen, Litauen oder Großbritannien zum Verkauf gestellt wurden.

Das Auto ist binnen Minuten offen

Ein Auto kann binnen von nur fünf Minuten aufgebrochen werden, so Zöls. In dieser Zeit ist der Ausbau des Airbags schon mit einbezogen. Dafür sei lediglich nur etwas Übung notwendig. Zu den beliebtesten Diebesgüter eines Autoknackers zählen lt. dem Hauptkommissar Navigationsgeräte, Lenkräder und eben Airbags.

Steigende Schadensumme trotz sinkender Diebstahl-Zahl

Die deutschen Versicherungsgesellschaften zahlten im Jahr 2017 lt. GDV rund 200 Millionen Euro für den finanziellen Ersatz gestohlener Fahrzeugteile. Immerhin sank die Zahl der versicherten Teile-Diebstähle um rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Schadensummen steigen allerdings seit Jahren an. Im Jahr 2017 kostete jeder Diebstahl-Schaden im Schnitt 2.200 Euro. Im Jahr 2014 lag der durchschnittliche Schaden bei rund 1.700 Euro.

Nichts unnötig im Auto belassen

Die Kaskoversicherung übernimmt nicht jeden Schaden rund ums Fahrzeug. So warnt der GDV vor der Verwahrung von Wertgegenständen, mobile Navis oder Smartphones im Auto. Diese nicht fest im Fahrzeug verbauten Teile werden von der Kaskoversicherung in der Regel nicht ersetzt.


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