So lange wie die Krankenkassen abwarteten, ihre Zusatzbeiträge ab 2015 bekannt zu geben, so breit gefächert ist auch die Höhe des individuell vom Mitglied verlangten Beitrags. Lediglich zwei Krankenkassen halten sich noch „vornehm“ zurück.

Vorteile des verminderten Beitragssatzes werden nicht lange währen

PKV
Jährliche Anhebung Zusatzbeiträge erwartet

Die Krankenkassen zögerten ihre Bekanntgabe zu den ab 2015 verlangten Zusatzbeiträgen relativ lange hinaus. Frühzeitige Ankündigungen waren die Ausnahme. Im „letzten Drücker“ veröffentlichte der GKV-Spitzverband kurz vor Jahreswechsel die Liste aller gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) und ihre individuell vom Kassenmitglied verlangten Zusatzbeiträge.

Der Gesetzgeber sah im Rahmen der Kassenreform die Absenkung des Beitragssatzes um 0,9 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent des Bruttolohns vor. Zahlreiche Kassenmitglieder können im Jahr 2015 noch von einem Kostenvorteil profitieren, denn ein ganzer Schwung Krankenkassen blieben bei ihren Zuschlägen im moderaten Bereich. Lediglich zwei Krankenkassen (BKK Metzinger und BKK Euregio) verzichten derzeit auf einen Zusatzbeitrag. Den höchsten Zuschlag verlangt die Brandenburgische BKK mit plus 1,3 Prozentpunkte.

Gegen Ende 2016 dürfte allerdings für alle gesetzlich Versicherte ein anderer Wind pfeifen. Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, rechnet bis zu diesem Zeitpunkt mit Aufschlägen von durchschnittlich über 1 Prozentpunkt bei allen Kassen. Während der „Basis-“ Beitragssatz von 14,6 Prozent jeweils zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen wird, wirkt sich jeglicher Zusatzbeitrag ausschließlich auf den Geldbeutel des Arbeitnehmers aus.

Die noch günstigsten Krankenkassen zu Beginn 2015

Folgende Krankenkassen erheben seit Jahreswechsel auf 2015 lediglich 0,3 bis 0,4 Prozentpunkte Zusatzbeitrag.

  • AOK Sachsen-Anhalt – 0,30
  • AOK Plus – 0,30
  • BKK Groz-Beckert – 0,30
  • BKK MEM – 0,30
  • BKK Faber-Castell – 0,35
  • hkk erste Gesundheit – 0,40
  • BKK Miele – 0,40
  • BKK Scheufelen – 0,40
  • BKK VDN – 0,40

Für die Kassenmitglieder, die noch im Jahr 2015 mit einem blauen Auge davon kommen, ist die Motivation für einen Wechsel aus Kostengründen relativ gering. Höhere Beiträge alleine sollten allerdings nicht als einziger Wechsel-Grund gelten, wenn Leistungen und Service der derzeitigen Krankenkasse zufriedenstellend sind. Den Kassen steht über die Regelsätze hinaus ein Spielraum für Zusatzleistungen zur Verfügung, der für Familien optimal aber für den alleinstehenden Extremsportler völlig unzureichend sein kann. Bei der Wahl der Krankenkasse sollte deshalb neben den Kosten auch das verfügbare und ggfs. spezialisierte Leistungsspektrum berücksichtigt werden.

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