Die Widerspruchslösung bei der potenziellen Organspende kommt in der Bevölkerung nicht sehr gut an. Eine Mehrheit hält an der ausdrücklichen Zustimmung fest.

Bevölkerung ist über Organspende nur unzureichend aufgeklärt

Krankenkassen
Organspende - Wenn das Gehirn tot sein soll, das Herz aber weiter schlägt

Ganz im Gegensatz zur Initiative des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU), bundesweit alle Bewohner als potenzielle Organspender zu erklären, hält dies eine Mehrheit der „Angesprochenen“ für eine keine gute Idee. Derzeit kann jeder mit seiner ausdrücklichen Zustimmung zum Organspender werden. Spahn will dies umkehren in eine Widerspruchsregelung, in der alle einer Organspende widersprechen, ansonsten würden sie beim sog. Hirntod als Spender fungieren. Die Schwenninger Krankenkasse hat sich in der Bevölkerung umgehört und wollte wissen, wie über die derzeitigen Diskussionen über die Organspende gedacht wird.

Demnach sprechen sich grundsätzlich 70 Prozent der Befragten für eine mögliche Organspende aus. Dennoch plädiert mit 56 Prozent die Mehrheit für die ausdrückliche Zustimmung, bevor dem Körper irgendwelche Organe entnommen würden. Nur jeder Dritte schließt sich dem Vorschlag des Gesundheitsministers an, automatisch zum Spender zu werden, sofern kein Widerspruch eingelegt wurde.

Bei dieser Gelegenheit stellte die Krankenkasse zugleich einen gravierenden Mangel an Aufklärung fest. Rund die Hälfte der Befragten fühle sich zum Thema Organspende schlecht informiert und jeder Dritte wisse gar nicht, wie man zu einem Organspender werden könne. „Seit Jahren wird über das Thema diskutiert – aber ganz offensichtlich an der Bevölkerung vorbei“, so das Resümee von Siegfried Gänsler, Vorstandsvorsitzender der Schwenninger Krankenkasse. Nun sei auch die Politik dazu aufgefordert, die Menschen „in dieser ethisch so wichtigen Debatte“ stärker mitzunehmen. Mehr Basisarbeit und bessere Aufklärung seien nun wichtig.

Zur notwendigen Aufklärung gehörte auch die klare Definition des Begriffs „Hirntod“ und wie sicher dieser Zustand festgestellt werden kann. Ein jüngeres Beispiel aus dem Jahr 2018 ist ein 13-jähriger Junge in den USA, der von den Ärzten als Hirntod erklärt wurde und die Messer für die Organentnahme bereits gewetzt wurden (Welt.de). Die Eltern des Jungen erteilten zur Organentnahme ihre Zustimmung und einen Tag später wachte der 13-Jährige wieder auf. Da dieser Vorgang offenbar nicht in das Konzept des Hirntods passte, wird der junge Patient als „Wunderjunge“ bezeichnet.


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