Die Pro-Kopf-Gesundheitskosten sind in den vergangenen Jahren steil gestiegen. In der GKV deutlich mehr als in der PKV. Der demografische Wandel wird das System der gesetzlichen Krankenversicherung noch vor großen Herausforderungen stellen.
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Gesundheitskosten seit Wiedervereinigung um +140 % gestiegen

Steigende Gesundheitskosten von einem Jahr zum nächsten ist eine seit Jahren geltende Regelmäßigkeit. Die Kostensteigerungen betreffen die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ebenso wie die Privatkrankenversicherung (PKV). Während die Kosten für die Gesundheit stets gestiegen sind, kann dies über den Leistungsumfang an die (Pflicht-) Versicherten nicht pauschal behauptet werden. Dies betrifft insbesondere die Mitglieder einer Krankenkasse.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat die Kostenentwicklung in der GKV seit dem Anschluss der neuen Bundesländer untersucht und kommt auf eine Steigerung der Pro-Kopf-Ausgaben um 140 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen jedoch die beitragspflichtigen Einkommen lediglich um 85 Prozent. Da es dennoch nicht zu einer Finanzierungslücke kam, liege lt. IW daran, dass der Beitragssatz seither von 12,3 auf inzwischen 15,7 Prozent angehoben wurde und die öffentliche Hand die GKV mit jährlich 14,5 Milliarden Euro Steuermitteln unterstütze. Hinzu komme der Abgriff von Mitteln, die eigentliche der Finanzierung von Betriebsrenten dienten.
PKV-Verband vergleicht Entwicklung mit Privatkrankenversicherung
Die vom IW genannten Zahlen waren eine Steilvorlage für den Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband). Das hauseigene Wissenschaftliche Institut des Verbandes (WIP) untersuchte die Pro-Kopf-Ausgaben zwischen den Jahren 2007 und 2017, jeweils in der GKV und in der PKV. Dabei stellte WIP fest, dass die Kosten im gesetzlichen System bereits seit Jahren deutlich stärker ansteigen als in der Privatkrankenversicherung. Demnach lag der Kostenanstieg in der GKV bei 45,6 Prozent und in der PKV bei 38,2 Prozent.
GKV wird künftig vor erheblichen Problemen stehen
Da die Gesundheitsausgaben für ältere Menschen deutlich höher sind als bei den jungen Menschen, geht der PKV-Verband davon aus, dass die Pro-Kopf-Ausgaben auch künftig weiter ansteigen werden. Dies liege u.a. am demografischen Wandel, bei dem im Bundesgebiet die Bewohner im Schnitt immer älter werden. Destatis schätzte demnach die Zahl der Älteren ab 80 Jahre auf 6,2 Millionen im Jahr 2022 (2018: 5,4 Millionen). Bis zum Jahr 2050 könnte die Zahl der über 80-Jährigen sogar bei 10,5 Millionen liegen.
PKV-System sei gegen demografischen Wandel gewappnet
Die gesetzliche Krankenversicherung stehe vor enormen Herausforderungen, da neben dem höheren Durchschnittsalter ihrer Mitglieder auch eine Abnahme der Menschen im Erwerbsalter eintreten werde. Aufgrund des Umlageverfahrens in der GKV müssen die Erwerbstätigen die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung der Rentner mittragen. Der PKV-Verband bezeichnet die Sparte der Privatkrankenversicherung als gut gewappnet gegen die Folgen des demografischen Wandels. Hier greift das Kapitaldeckungsverfahren. Damit können die Beiträge der Versicherten von Anfang an mit dem Einbezug der altersbedingt steigenden Gesundheitsausgaben kalkuliert werden. Die Abhängigkeit von der Finanzierung durch nachfolgende Generationen sei hier nicht gegeben.
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