Eine Pflegezusatzversicherung sollte inzwischen den gleichen Stellenwert wie die private Altersvorsorge haben. Noch ist die Botschaft der hohen finanziellen Risiken bei einem Pflegefall im Rentenalter nicht in alle Wohnzimmer Deutschlands vorgedrungen. Doch die nackten Tatsachen werden die stärksten Argumente für die Pflegevorsorge abliefern.

Elementar wichtige Kombination Altersvorsorge plus Pflegeversicherung

Altersarmut
Rüstig aber arm oder Pflegefall und arm?

Für viele junge Menschen gibt es kein langweiligeres Thema als die Altersvorsorge. Zu allem Überfluss kommt nun auch noch der als äußerst wichtig bezeichnete Bereich der Alterspflege hinzu. Die Krönung allen Überflusses bildet die Kombination beider erlahmenden Themengebiete. „Was kümmern mich die Dinge in 40 oder 50 Jahren?“. Auf der einen Seite muss dem Argument in Bezug auf Prognosen über Zeiträume von Jahrzehnten recht gegeben werden. Wer weiß schon, wie sich die Dinge bis in 5 Jahren entwickelt haben werden? Andererseits ist derjenige, der die Themen Altersvorsorge und Pflegevorsorge heute ignoriert fast mit Garantie ein „besonders reuiger Rentner“.

Wenn die Politik der Öffentlichkeit erklärt, dass es mit den Finanzen in der Zukunft rosig aussehen wird, dann fehlt meist sogar das kleine Körnchen Wahrheit in der Aussage. Erklären die Damen und Herren aus dem Wirtschafts-, Finanz- und Arbeitsministerium jedoch dringend notwendige Maßnahmen für mehr „Eigeninitiativen“ der Bürger, dann kommt das einem Offenbarungseid gleich und sollte sehr ernst genommen werden. Die Botschaft lautet schlicht: „Zusätzlich selbst vorsorgen, sonst gehst Du im Alter beinahe leer aus!“.

Ein ernst zu nehmendes Übel aufgrund der falsch eingeschätzten Demografie-Entwicklung in Deutschland. Das Pyramiden-Modell für die Altersversorgung der Rentner ist längst Geschichte. Die private Altersvorsorge in Form von Kapital-Lebensversicherungen, private Rentenversicherungen oder einer Variante der Riester-Vorsorge ist bereits Standard. Die Bundesregierung hat lange genug mit dem Damokles-Schwert über den Köpfen der Verbraucher hantiert, bis die Botschaft auch ins entlegenste Wohnzimmer vorgedrungen ist.

Das „Demografie-Problem“ betrifft vor allem die höhere Lebenserwartung der Frauen und Männer. Diese wird auch in Zukunft weiter ansteigen und setzt der u.a. als „Lebenszähigkeit“ bezeichneten Rentenbezugszeit das i-Tüpfelchen der Realität auf. Den Beitragszahlern werden immer mehr Rentner gegenüber stehen.

Die Betrachtung, mit der höheren Lebenserwartung zu einem Pflegefall zu werden, geht mit dem Bereich Altersvorsorge völlig automatisch eine Verbindung ein. Ob man will oder nicht, wer im Rentenalter zu einem Pflegefall in einer der Pflegestufen wird, hat es mit einem gewaltigen finanziellen Aufwand zu tun. Einen Teil der fälligen Pflegekosten deckt die gesetzliche Pflegeversicherung, der Löwenanteil jedoch ist aus der eigenen Tasche zu begleichen. Damit steht bereits die Verbindung zu den Bezügen aus der Rentenversicherung.

In besonders schweren Fällen leistet der Staat in der Pflegestufe 3 maximal 1.550 Euro pro Monat. Die Pflege in einem Heim verursacht in dieser Pflegestufe jedoch Kosten von weit über 3.000,- Euro monatlich. Die betroffenen Personen müssen somit „gut und gerne“ 1.500,- Euro oder mehr aus der eigenen Tasche bezahlen, jeden Monat. Eine gesetzliche Rente in dieser Höhe in rund 30 oder 40 Jahren wird bereits heute als „traumhaft“ bezeichnet. Rund ein Viertel aller Arbeitnehmer ist heute ein sog. Niedriglöhner. Dem entsprechend wird dieser Arbeitnehmer auch als „Niedrigrentner“ in den Ruhestand übergehen.

Die private Pflegeversicherung ist notwenige Ergänzung zur Altersvorsorge

Wer eine private Altersvorsorge abgeschlossen hat, dann mit dem Ziel über ein vernünftiges Einkommen im Altersruhestand zu verfügen und nicht um damit seine eigene Pflege zu finanzieren. Aus diesem Grund wurde wieder zum Damokles-Schwert gegriffen, um der privaten Pflegeversicherung den gleichen Stellenwert zu verleihen, wie dies bereits die Rentenversicherung erhalten hat. Der politische Wille besteht nicht im „Ausnehmen“ der heutigen Arbeitnehmer, sondern vielmehr darin, das Unvermögen der gesetzlichen Sozialversicherung nicht offen und klar auszusprechen. Steigende Risiken bei einer höheren Lebenserwartung sind gewiss nicht politisch gewollt oder gar beeinflussbar.

Heute beträgt die durchschnittliche Pflegedauer in Deutschland zwischen fünf und sieben Jahre. Mit der „worst case-Berechnung“ von monatlichen Eigenleistungen in Höhe von 1.500,- Euro, sind nach sieben Jahren Pflege satte 126.000,- Euro zusammen gekommen. Die erhoffte Verwendung der Ersparnisse und Rentenbezüge wären damit erledigt.

Reichen die Einkommen der betroffenen Pflegeperson nicht aus, so rücken die eigenen Kinder an die nächste Stelle. Elternunterhalt nennt sich der Pflichtbeitrag, wenn die Rentenbezüge und Ersparnisse der Eltern nicht ausreichend sind.

Wenn irgendwo etwas über eine private Pflegeversicherung zu lesen oder zu hören ist, dann sollten besonders die heute jungen Menschen nicht in „pragmatischer Langeweile verfallen“ sondern ganz genau hinblicken. Denn der frühe Einstieg in die Vorsorge für die Alterspflege bringt zahlreiche Vorteile wie u.a. höhere Pflegeleistungen, bzw. geringere Beitragszahlungen.

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