Das durchschnittliche Alter der Bevölkerung in der Bundesrepublik ist im Jahr 2015 gesunken. Wesentlich beigetragen haben die überwiegend jungen Zuwanderer aus Migranten und Flüchtlinge. Eine Entwarnung für den gegenwärtigen demografischen Wandel könne es aber nicht geben.

„Alterung der Bevölkerung setzt sich unaufhaltsam fort“

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Immer älter trotz junger Zuwanderung

Vor gut einer Woche meldete die Statistikbehörde Destatis für das Jahr 2015 einen plötzlichen Anstieg der Bevölkerung in der Bundesrepublik. Die Bevölkerungszahl ist demnach um 1,2 Prozent bzw. 978.000 Personen auf 82,2 Millionen hoch geschnellt. Ein Resultat der massiven Zuwanderung aus Migranten und Flüchtlingen.

Nun meldete Destatis ein durchschnittlich jüngeres Alter der Bevölkerung. Das Durchschnittsalter sei im Jahr 2015 auf 44,2 Jahre gesunken. Ein Rückgang um 1 Monat. Die erste „Verjüngung der Bevölkerung“ seit dem Anschluss der ehemaligen DDR.

Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sind rund 70 Prozent der Zuwanderer jünger als 30 Jahre. Die Zahl der unter 20-jährigen stieg im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent auf 15,1 Millionen an. Der höchste Quoten-Anstieg seit 1966.

Zum Jahreswechsel auf 2016 lebten in der Bundesrepublik ca. 20,1 Millionen Menschen im Alter zwischen 20 und 39 Jahren. Gegenüber dem Vorjahr ein Plus um 2,6 Prozent.

Migration wendet gegenwärtige Demografie-Entwicklung nicht ab

Die Bevölkerung im Bundesgebiet ist nun durchschnittlich jünger, aber schreitet die Alterung unaufhaltsam fort, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Im Vergleich zu früheren Jahren sei die Geburtenzahl abgesunken. Der Anteil der älteren Bevölkerung habe zugenommen. Dank der permanent steigenden Lebenserwartung werden die Älteren auch immer älter.

Der Alterungsprozess habe seinen Höhepunkt noch nicht erreicht. Bis zum Jahr 2060 werde das Durchschnittsalter je nach Szenario zwischen 47,6 und 50,6 Jahre liegen, so die vorausblickende Berechnung von Destatis. Im Jahr 1990 lag das Durchschnittsalter bei 39,3 Jahren und im Jahr 1970 bei ca. 36,2 Jahren.

Die Botschaft: Eine Entspannung in der Rentenproblematik werde es nicht geben und eine zusätzliche Altersvorsorge für die finanzielle Absicherung im Rentenalter sei nach wie vor notwendig.


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