Die kapitalgedeckten Lebensversicherungen scheinen weder kurz vor dem Koma, geschweige vor dem Tod zu stehen. Wider aller Kritiken und Hiobsbotschaften speziell zur Riester-Rente griffen die Deutschen auch im Jahr 2013 bei Altersvorsorge-Policen kräftig zu. Zumindest trifft das im Haus der Allianz uneingeschränkt zu.
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Allianz-Kunden sorgten bei Lebensversicherungen für neue Allianz-Rekorde

Die „Rente ist in etwa so sicher wie die das vorhergesagte Wetter in 28 Jahren“. Der berühmte Spruch des einstigen Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung, Norbert Blühm (CDU), „denn eins ist sicher. Die Rente“ (1986), kann im Jahr 2014 qualitativ sehr gut beurteilt werden und die Aussichten auf die Zeit nach den nächsten 28 Jahren geben einen eingetrübten Blick auf Düstere Zeiten frei.
Nicht umsonst zählte die Lebensversicherung zu den beliebtesten Policen der Deutschen überhaupt. Eine Kapital-Lebens- oder Rentenversicherung gehörte so selbstverständlich zur Ausstattung eines Arbeitnehmers wie das von „Oma eröffnete“ Sparbuch.
Die seit Jahren anhaltende Finanz- und Schuldenkrise stellt die Versicherungsnehmer sowie Versicherungsunternehmen vor ein Dilemma. Das historische Zinstief drückt den Verbrauchern aufs Gemüt und den Unternehmen kräftig auf die Kapitalreserven. Die Kritiker der klassischen Altersvorsorge geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand und haben die staatlich geförderte Riester-Rente bereits als ein Auslaufmodell erklärt. Ständig sinkende Renditen bei Lebens- und Rentenversicherungen eröffnen den Gegnern der klassischen Altersvorsorge größere Angriffsflächen.
Was bleibt dem Bürger noch, um seinen Ruhestand in einem angemessenen Standard zu genießen? Die meisten Deutschen scheuen bei Kapitalanlagen die Risiken und sind sogar bereit für Garantien auf Renditen zu verzichten. Wer nach wie vor auf eine Tagesgeldanlage setzt, zahlt aufgrund der niedrigen Zinsen im Verhältnis zur Teuerungsrate sogar einen Preis.
Die Jahresbilanz 2013 der Allianz Lebensversicherung könnte eine Antwort darauf geben, was die Bürger nun anstellen, um aus dem „Strudel der niedrigen Renditen“ entkommen zu können. Der Versicherungskonzern stellte im vergangenen Geschäftsjahr ein lebhaftes Interesse der Kunden für kapitalmarktnahe Produkte mit neuen Garantien fest. Im Bereich der Altersvorsorge interessierten sich rund 35 Prozent aller Kunden für neuartige Altersvorsorgeprodukte und im letzten Quartal erreichte deren Anteil zum Neugeschäft sogar rund die Hälfte.
Verbraucher setzen noch immer auf die private Altersvorsorge
Ein „Ausweichverhalten der Verbraucher“ konnte die Allianz nicht feststellen. Im Gegenteil. Die Beitragseinnahmen der Lebensversicherungen stiegen im letzten Geschäftsjahr um 12,0 Prozent und erreichten 17,0 Milliarden Euro. Versicherungsverträge mit einem Einmalbetrag legten sogar um 29,8 Prozent zu. Um 1,2 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro stiegen die laufenden Beiträge und die Beiträge der Neuabschlüsse legten um 23,6 Prozent zu.
Von einer „Flucht aus der privaten Altersvorsorge“ sprechen auch nicht die Zahlen der Stornos im vergangenen Geschäftsjahr. Die Quote sank auf 1,9 Prozent und somit auf ein neues historisches Tief in der Allianz-Geschichte.
Im Juli 2013 sorgte die Allianz mit der Einführung einer neuen Altersvorsorge-Variante für Schlagzeilen. Der Versicherungskonzern stellte das neue Vorsorge-Konzept „Perspektive“ vor. Der Garantiezins (derzeit 1,75%) entfällt. Die einzige Garantie besteht im Rückerhalt der bereits eingezahlten Beiträge. Im Gegenzug werden dem Versicherungsnehmer mit „Perspektive“ höhere Rendite-Chancen in Aussicht gestellt.
Das neue Altersvorsorge-Konzept der Allianz wurde von den Medien und Analysten zerpflückt und (selbstverständlich) auch kritisiert. Beinahe 20.000 Verbraucher ließen sich jedoch nicht beirren und entschieden sich im Geschäftsjahr 2013 für die „Perspektive“ und generierten eine Bewertungssumme von mehr als 720 Millionen Euro. Die Allianz selbst spricht von der bisher „erfolgreichsten Produkteinführung“ in der Sparte Lebensversicherungen.
Die Verbraucher setzen somit auch nach Jahren der fallenden Zinsen und Renditen nach wie vor auf Produkte mit einem Garantie-Anteil, auch wenn dieser naturgemäß nicht an die „guten alten Zeiten“ heran kommen kann. Von einem Vermeiden der privaten Altersvorsorge kann jedoch nicht die Rede sein.
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