Die Anzahl der auf Sozialhilfe angewiesenen Rentner hat sich zwischen den Jahren 2003 und 2013 annähernd verdoppelt. Noch vor Jahreswechsel hatten in Deutschland knapp 500.000 Menschen über 65 Jahre einen Anspruch auf die staatliche Grundsicherung. Das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht.

Geringverdiener von heute sind die Sozialhilfeempfänger von morgen

Pflege im Alter
Grundsicherung: Sozialhilfe für Rentner

Im Jahr 2013 stieg die Anzahl der Empfänger von Grundsicherung um rund 34.500 Menschen gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt ca. 499.000 an. Somit nahmen die Rentner über 65 Jahre, die einen Anspruch auf die Sozialhilfe haben, um 7,4 Prozent an.

Die vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Zahlen zur Altersarmut sind lediglich ein Zwischenstand eines steil aufwärts strebenden Trends. Die Zahl von 3 Prozent aller Menschen über 65 in Deutschland wird in den kommenden Jahren deutlich zulegen.

Im Jahr 2003 bezogen noch rund 258.000 Menschen die Grundsicherung, da die Einkünfte u.a. aus der gesetzlichen Rente für den Lebensunterhalt nicht ausreichten. Nach lediglich zehn Jahren quasi eine Verdoppelung.

Die größten Sorgen dürften in Zukunft die heute in einem Geringverdiener-Job tätigen Arbeitnehmer haben. Geringe Einzahlungen in die Sozialversicherung werden entsprechend geringe Rentenleistungen erbringen und diese werden auch noch kontinuierlich im Bezug zum letzten Netto-Einkommen abgesenkt. Für Mini-Jobber und Geringverdiener ist eine private Altersvorsorge in der Regel nur mit der „Brechstange“ und hohen Entbehrungen verbunden. Das gilt auch für die staatlich geförderten Varianten nach Riester und Rürup (Basis-Rente).

Doch beiden Renten-Varianten hängt die Last einer berechtigten Kritik an. Die späteren Leistungen werden der ggfs. notwendigen Grundsicherung vollständig angerechnet. Wer heute mit Mühen per Riester-Altersvorsorge als Geringverdiener vorsorgt und im Alter auf die Grundsicherung angewiesen ist, hat dem Staat damit Vorschuss geleistet und profitiert unterm Strich überhaupt nicht von seiner Vorsorge.

GDV fordert dringendes Handeln der Bundesregierung

Ein Zustand der so nicht mehr haltbar ist und deshalb müsse die Politik an diesem Punkt dringend eingreifen, so die mehrfach ausgesprochene Forderung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Vor allem weil den Geringverdienern die private Altersvorsorge besonders dringend angeraten wird, sollte hier ein Freibetrag zu den privaten Rentenleistungen eingeführt werden, die den Sozialhilfe-Leistungen nicht mehr gegen gerechnet werden, so eines der zentralen Forderungen des GDV.

Geringverdiener brauchen wieder Anreize für die dringend notwendige private Vorsorge und dazu ist nun der Staat aufgefordert.

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