Die deutschen Rentner der Zukunft stehen offenbar vor noch einer viel größeren Versorgungslücke als bisher angenommen. Eine neue Studie zeigt eine drohende finanzielle Unterversorgung, die sämtliche bisherigen Negativ-Prognosen um Längen übertrifft. Der Eintritt in das Rentenalter käme dem Abrutsch in die Armut gleich.

Rentner können mit bis zu 40%-iger Unterversorgung rechnen

Rentenerarmut
Mit Renteneintritt in die Armut abrutschen

Die prognostizierte Versorgungslücke nach Eintritt ins Rentenalter nimmt immer größere Dimensionen ein. Der unabhängige Vermögensverwalter Fidelity Worldwide Investment hat die Ruhr-Universität Bochum dazu beauftragt, eine Studie zur drohenden Vorsorgelücke im Rentenalter zu erstellen. Basierend auf diie Daten einer repräsentativen Umfrage, durchgeführt vom Wirtschaftsinstitut Berlin DIW, kamen die Forscher von der Ruhr-Universität auf ein Ergebnis, das die bisherigen Zahlen über den Haufen zu werfen scheint.

Bisherige Annahmen gingen davon aus, dass mit dem Renteneintritt Bezüge von rund 70 Prozent des letzten Einkommens (netto) das untere Minimum darstellten, um nicht zu hohe Abschnitte zum bisherigen Lebensniveau erleiden zu müssen. Die Studie spricht jedoch von einem Bedarf in Höhe von mindestens 87% des letzten Nettoeinkommens. Dem stehen jedoch eine Deckung in Höhe von 60% durch die Zahlungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung gegenüber.

Wer die vollen gesetzlichen Rentenbezüge erhält, muss einigermaßen „viel Glück“ im bisherigen Berufsleben gehabt haben. Die Realtität zeigt jedoch Unterbrechungen in der Erwerbstätigkeit, geringfügige Beschäftigungen sowie Niedriglohnarbeiten. Das derzeitige Rentenniveau für das Jahr 2013 wird aus den Gründen der realistischen Beschäftigungsverhältnissen nur noch auf rund 55% zum letzten Nettoeinkommen angesetzt.

Damit zeichnet sich eine Versorgungslücke von rund 32%-Punkte an und je nach Unterbrechungen der Erwerbstätigkeiten droht sogar eine Unterversorgung von bis zu 40%-Punkte.

Bereits das „Ideal“ einer unterbrechungsfreien Vollbeschäftigung ließe den durchschnittlichen Rentner vor einer finanziellen Lücke in Höhe von rund 650 Euro pro Monat stehen. Als Berechnungsgrundlage diente ein Rentner miit einem letzten durchschnittlichen Brutto-Jahreseinkommen in Höhe von 34.000 Euro pro Jahr. Die ersten Rentenzahlungen wurden auf die ersten beiden Quartale 2013 bezogen. Dem „Muster-Rentner“ blieben demnach nur knapp über 55% des letzten Nettoeinkommens übrig. Bisherige Annahmen gingen noch von einer Unterversorgung in Höhe von 350,- Euro aus.

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