Die Debatten um die Finanzierung der steigenden Pflegekosten sehen wie gewöhnlich die Anhebung der Pflegebeiträge sowie Steuereintreibungen vor. Eine Wertschätzung und Anteilnahme der einst produktiven Leistung der Menschen kommt dagegen nicht in Betracht.

Einst produktive Arbeitnehmer als Pflegefall aufs Abstellgleis

Pflege
Als Pflegefall 'unnütz' für die Wirtschaft

Die Versorgung pflegebedürftiger Menschen kostet Geld. Offenkundig wie auch logisch. Der Streitpunkt in der Politik ist immer wieder die Frage, in welche Höhen die Pflegekosten getrieben werden und vor allem aus welchen Mitteln die Aufwendungen finanziert werden sollen. Der Mehrbedarf an qualifizierten Pflegepersonals ist von der Großen Koalition bereits anerkannt worden. In der vergangenen Woche verabschiedete der Bundestag den Gesetzesentwurf über die Aufstockung des Pflegepersonals um 13.000 Altenpfleger.

Angesichts des tatsächlichen Bedarfs an Altenpflege nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. In der Frage zur künftigen Finanzierung der steigenden Pflegekosten startete Infrates für die NDR-Sendung Panorama – Die Reporter eine Umfrage unter der Bevölkerung. Demnach seien sich viele Menschen darüber bewußt, dass eine verbesserte Altenpflege auch höhere Kosten verursache. Lediglich ein Viertel (24 %) sei für die Deckung der Kosten durch die Beitrgäe in die Pflegeversicherung. Fast die Hälfte (49 %) spreche sich für eine Finanzierung mit Steuermitteln aus. Knapp drei Viertel (73 %) befürworteten eine Anhebung der Steuern, um Verbesserungen für die Alterspflege herbei zu führen.

Für Menschen in Pflegeabhängigkeit hat selbst eine an der globalen Spitze stehenden Wirtschaft offensichtlich nicht viel übrig. Einst als Arbeitnehmer produktiv am Aufstieg der Wirtschaft beigetragen und als Pflegefall (oder Rentner) auf das Abstellgleis aussortiert. Mit einer Anhebung der Steuern bzw. der Pflegebeiträge haben die heutigen Arbeitnehmer gefälligst selbst für ihre Alimentation zu sorgen. Jüngst ermahnte der Internationale Währungsfonds (IWF) erneut die Bundesregierung, die chronischen Leistungsbilanzüberschüsse herunter zu fahren. Mehr Ausfuhren als Einfuhren in dreistelliger Milliardenhöhe sind seit viele Jahren die Regel. Im Jahr 2015 erreichte der Bilanzüberschuss satte 8,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP): Die Arbeitnehmer im Bundesgebiet leben somit weit unter ihren Verhältnissen. Verschenkte Lebensarbeitszeit und rausgeworfenes Geld. Der IWF bezeichnete den Überschuss nicht als ein Symbol der Stärke, sondern als ein Beweis für die mangelnde Investition im Inland sowie eine zu hohe Sparquote. Milliardensummn, die allerdings der Wirtschaft und nicht zum Wohle der Menschen dienen sollen.

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