Die Kunden des größten deutschen Privatkrankenversicherers DKV werden April 2016 vor den harten Resultaten der Niedrigzinsen und steigenden Gesundheitskosten gestellt. Der Privatversicherer erhöht die Beiträge um bis zu knapp 130 Euro pro Monat und damit handelt es sich sogar um eine Notbremse.

Saftige Beitragsanhebungen – Einigen DKV-Kunden trifft es bis ins Mark

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Die stufenweise Anhebung der Beiträge in der Privatkrankenversicherung sind die versicherten Kunden gewohnt. Nach einer Phase der „garantierten Beitragsstabilität“ folgt meist ein etwas größerer Schritt nach oben. Die angekündigte Prämienanhebung für die Kunden der DKV dürfte jedoch so manchem Privatversicherten tief ins Mark gehen.

Ab dem 01. April 2016 steigen die PKV-Beiträge für die meisten Kunden der DKV kräftig an. Deutschlands größter Privatkrankenversicherer zählt rund 880.000 Kunden und allesamt in einer PKV-Vollversicherung sind durchschnittlich von einer Beitragsanhebung um 7,8 Prozent betroffen.

Ausgerechnet das Zugpferd der DKV-Vollversicherungen, der Tarif BM4, ist von den Beitragsanhebungen besonders stark betroffen. In diesem PKV-Tarif steigen die monatlichen Beiträge lt. der dem Tagesspiegel vorliegenden Informationen um durchschnittlich 29 Prozent. Für viele Betroffene ein Schlag in die Magengrube.

Die von der DKV geplanten Beitragsanhebungen ziehen sich über sämtliche PKV-Tarife. So sind auch die Kunden mit einer Police für BestMed und BestMed Komfort betroffen. Ein Trost: Bei den Neuberechnungen der Beitragssätze baute die DKV eine Deckelung der Anhebungen mit ein. Der maximale Mehrbetrag wurde auf 129,90 Euro begrenzt und für PKV-Kunden im Alter von mind. 65 Jahren gilt die Obergrenze von 79,90 Euro pro Monat.

Als Begründung für die drastischen Beitragsanhebungen gibt die DKV die steigenden Gesundheitskosten, das schleppende Neugeschäft sowie die dauerhaften Niedrigzinsen an den Finanzmärkten an. Aufgrund der sehr angespannten Zinslage seien die notwendigen Renditen für die Altersrückstellung in der PKV nicht mehr zu erreichen. Die offenen Lücken müssen von den höheren Beiträgen der Versicherten geschlossen werden.

Politik könnte PKV-Thema wieder für Wahlkampf missbrauchen

Nun werden auf der politischen Ebene wieder die Stimmen für eine „bürgernahe Krankenversicherung“ laut. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht die PKV-Branche vor erheblichen Herausforderungen stehen. Gegenüber dem Tagesspiegel erklärte der SPD-Politiker, dass die PKV nun „ans Eingemachte“ gehe. Angesichts der im Jahr 2017 anstehenden Bundestagswahl dürfte das Stichwort „Bürgerversicherung“ wieder an Gewicht zunehmen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) – ein Gegner der „Bürgerversicherung“ – dürfte bereits in Stellung gehen.

Am Ende könnten sich die lauten Rufe um eine „bürgernahe Krankenversicherung“ jedoch wieder als heiße Luft herausstellen. SPD und Grüne machten sich auch vor der Bundestagswahl 2013 „vehement“ für die Bürgerversicherung stark. Doch die Pläne, bzw. Wahlversprechen der SPD, die Privatkrankenversicherung durch eine „Bürgerversicherung für alle“ zu ersetzen, wurden mit den Verhandlungsgesprächen zu einer schwarz-roten Koalition elegant (planmäßig?) aus der Welt geschafft.

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