Die weit unterschätzten Kosten für einen konkreten Rechtsstreit dürften die meisten Bundesbürger vor bösen Überraschungen stellen. Nur eine Minderheit der Bundesbürger ist in der Lage, die tatsächlichen Gebühren für Anwälte, Gerichte und Co. richtig einzuschätzen.

Die Hälfte der Deutschen würde wegen Kosten auf einen Rechtsstreit verzichten

Justiz
Extrem teure Juristen-Landschaft in Deutschland

Wenn Sie die Kosten und Gebühren für Gericht und Anwalt in einem konkreten Rechtsstreit einschätzen wollen, dann kann es durchaus sein, dass die Einschätzung einen grob zu tief liegenden Wert ergibt. Sollte die Kosteneinschätzung richtig liegen, dann gehören Sie zu einer informierten Minderheit von ca. 6 Prozent an und knapp 80 Prozent unterschätzen die möglichen Kosten völlig.

Ein Drittel der Deutschen glaubt in der Lage zu sein, die Kosten für eine rechtliche Auseinandersetzung realistisch einschätzen zu können, aber wenn es um die konkreten Höhen von Honoraren und Gebühren für Anwalts- und Gerichtskosten geht, liegen 78 Prozent mit ihren Angaben völlig falsch, so das Ergebnis der vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beauftragten forsa-Studie.

Gerichtskosten stiegen vor zwei Jahren sprunghaft an
Die Bundesregierung beschloss vor gut zwei Jahren eine Anhebung der allgemeinen Kosten für Gerichte, Anwälte, Dolmetscher, Notare und Sachverständige. Diese neue Gebührenordnung trat am 01. Juli 2013 in Kraft. Der GDV wies damals darauf hin, dass diese Anhebung die Rechtsschutzversicherungen um rund 16 Prozent steigende Schadensausgaben belasten werde. Die angehobenen Gebühren treffen ohnehin alle Verbraucher.

Ein vermeintliches Klischee mit sehr viel Wahrheitsgehalt:
Mit den deutlich gestiegenen Kosten erhielt auch die Meinung von rund 50 Prozent der Befragten einen neuen Aufwind: „Nur wer das meiste Geld für Anwälte zur Verfügung hat, bekommt vor Gericht auch sein Recht zugesprochen“. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage mag nicht unumstritten sein, aber dass fast die Hälfte der Deutschen auf die Durchsetzung ihres Rechts verzichteten, wenn die Kosten für eine rechtliche Auseinandersetzung den Forderungsbetrag überstiegen, ist bereits ein bedrohlicher Zustand.

Privater Rechtsschutz wichtiger denn je

Höhere Gerichtskosten durch die neue Gebührenordnung und dazu noch weitaus teurer als vorher eingeschätzt, lassen noch mehr Menschen das Handtuch niederwerfen, statt ihr „gutes Recht“ zu erstreiten. Die private Rechtsschutzversicherung reagierte zwar mit Beitragsanhebungen auf die gestiegenen Kosten durch die neue Gebührenordnung, aber die weit unterschätzten Rechtskosten stiegen auf der anderen Seite kräftig mit nach oben.

Umfangreicher finanzieller Schutz durch Rechtsschutzversicherung
Zum Leistungsumfang einer privaten Rechtsschutzversicherung zählt u.a. die Übernahme der Anwaltsgebühren, die Gerichtskosten, Zeugengelder und auch die gegnerischen Kosten. Gemüt und Nerven können geschont werden, wenn es zu einer außergerichtlichen Einigung kommt. Rechtsschutzversicherer streben u.a. auch eine Einigung mit dem Gegner an und übernehmen auch die Kosten für eine Mediation.

ARAG Rechtsschutz

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