Die Pflegekosten steigen weitaus deutliche an als die allgemeinen Preise durch die anhaltende Inflation. Nur sehr wenige Menschen sind in der Lage, die tatsächlich anfallenden Kosten für die Pflege aus eigenen Mitteln stemmen zu können. Die Rufe nach einer gesetzlichen Pflegevollversicherung werden lauter.

Konsequenzen für horrende Pflegekosten gefordert

Pflegefall
Tatsächlichen Pflegekosten können nur von sehr wenigen Menschen selbst gestemmt werden

Im Pflegefall geraten Menschen schneller in eine finanzielle Notlage als sie es sich vorher evtl. ausgemalt haben. Die Kosten für die Pflege scheinen von der allgemeinen Inflationsrate völlig abgekoppelt zu sein und legten in den vergangenen Jahren einen Anstieg hin, der lange nach ähnlichen Beispielen suchen muss. Derzeit werden pro Pflegefall im Schnitt 2.700 Euro pro Monat fällig und dies ist lediglich der Eigenanteil des Pflegebedürftigen. Die tatsächlichen Kosten liegen deutlich höher. Doch die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur die wesentlichen Pflegeanteile und dies ist nur ein Teil der gesamten Pflegeaufwände. Von den 2.700 Euro fallen selbst noch rund 1.250 Euro für die Pflegeversorgung an. Hinzu kommen die weiteren Kosten für Investitionen, Verpflegung und Unterkunft.

Pflegekosten weitgehend unterschätzt

Kein Wunder, dass nur 14 Prozent der Menschen davon ausgehen, die Pflegekosten aus eigenen Mitteln bewältigen zu können. Nur 6 Prozent sehen die zusätzlichen Kosten trotz der gesetzlichen Pflegeversicherung als gerechtfertigt an. Dies ergab eine vom Bündnis für eine solidarische Pflegevollversicherung beauftragte Forsa-Umfrage. Diese Umfrage ergab auch, dass 74 Prozent der Befragten die tatsächlichen Pflegekosten in einem Heim deutlich unterschätzen.

Mehrheit fordert Pflegevollversicherung

Gemäß der horrenden Pflegekosten erscheint es auch als kein Wunder, dass die Mehrheit von 81 Prozent für die Einführung einer gesetzlichen Pflege-Vollversicherung plädiert. Das Bündnis für eine solidarische Pflegevollversicherung sieht nun die Bundesregierung in der Pflicht, die notwendigen Schritte für eine erweiterte Pflegeversicherung einzuleiten.

Nur eine „Frage“ der Finanzierung

Da allerdings der Staat über fast keine eigenen Mittel verfügt, sondern nur mit den über Steuern und Abgaben eingezogenen Finanzen wirtschaften kann, bliebe natürlich die Frage der Finanzierung einer angestrebten Pflegevollversicherung offen. Die Pflegeversicherungsbeiträge müssten hierfür enorm angehoben werden. Ob dies auch anteilig vom Arbeitgeber so getragen werden will, sei dahingestellt. Denkbar wäre auch eine „Sonderregelung“ für Großkonzerne, die Entlastungen bei den Energiekosten zum Vorbild. In einem solchen Fall hätten vor allem kleine und mittelständische Betriebe die Hauptlast zu tragen. Zumindest stellte eine derartige Pflegeversicherung ein weiteres, sehr wirkungsvolles Instrument für die erweiterte Umverteilung des Kapitals dar.

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