Die Kosten pro „wütenden“ Blitzeinschlag sind im vergangenen Jahr wiederholt angestiegen. Auch wenn die Anzahl der gemeldeten Blitzeinschläge zurück ging, jeder einzelne Schaden wurde jedoch teurer
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Kosten pro Blitzschaden steigen seit Jahren an

Wenn der Blitz einschlägt, ist es im wahrsten Sinne des Wortes zu spät für das Reagieren. Dann bleibt nur zu hoffen, dass die unkontrollierten Stromstöße in den elektrischen Leitungen für Energieversorgung und Kommunikation „Gnade walten“ lassen.
Im Jahr 2013 verursachten Blitze zwischen Himmel und Erde gemeldete Schäden in Höhe von 280 Millionen Euro, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die Anzahl der Schadenfälle ist gegenüber dem Vorjahr zwar um 80.000 gesunken, aber jeder einzelne Schaden ist im Durchschnitt teurer geworden.
Die Anzahl der Blitzschäden ging um 20 Prozent zurück, die Kosten jedoch nur um 10 Prozent. Das mag daran liegen, dass die Blitze mehr „Durchschlagskraft“ besitzen und auch robustere Geräte in Rauch aufgehen lassen, die beschädigten oder zerstörten Gegenstände im Schnitt teurer geworden sind oder die Blitzeinschläge vermehrt weniger dichte Siedlungen einschlugen.
Auf dem Land meist höhere Schäden durch Blitzschlag als in der Stadt
Der Blitz findet in der Stadt für das Erreichen der elektrischen Endgeräte zwar mehr Möglichkeiten, aber die größeren Schäden werden dennoch auf dem Land angerichtet. Die Netze aus Energieleitungen und Kommunikationsleitungen sind in Ballungsgebiete viel enger und häufiger verzweigt als im Umland. Die gesamte Energie des Blitzes verteilt sich und wird mit jedem weiteren Abzweig abgeschwächt. Nach etlichen „Spannungsteilern“ verlieren Überspannung und Stromstöße an soviel Energie, dass sehr viele Endgeräte kurzfristige Spannungsspitzen durchaus aushalten können.
Auf dem Land „rauscht“ der Blitz jedoch weit weniger geschwächt durch alles Leitfähige was ihm in den Weg kommt. Das betroffene Gerät als „Endstation“ dankt blitzartig ab.
Überspannungsschäden verursachen höhere Kosten als Blitzschäden
Überspannungsschäden und Blitzschäden sind völlig unterschiedlich zu behandeln. Viel häufiger tritt der Schaden durch Überspannung aufgrund eines Blitzeinschlages in der Nähe auf als der direkte Treffer durch einen Blitz. Der Anteil der Überspannungsschäden lag lt. dem Gesamtverband im vergangenen Jahr bei 80%.
Seit 2006 steigen die Kosten pro Blitzschlag an. Im vergangenen Jahr im Durchschnitt 820 Euro pro gemeldeten Schaden. Innerhalb der vergangenen acht Jahre sind die Kosten pro Blitzschaden um rund 25% gestiegen.
Praktischer Blitz- und Überspannungsschutz
Einen wirksamen Schutz gegen Blitz- und Überspannungsschäden für Gebäude bietet der klassische Blitzableiter in Verbindung mit entsprechenden Schutzgeräten im Haus. Der sogenannte „äußere Blitzschutz“ (Blitzableiter) muss ohnehin bei Neubauten auch einen „inneren Blitzschutz“ (Überspannungs-Schutzgeräte) nach sich ziehen. Der finanzielle Aufwand für den umfassenden inneren Blitzschutz (sog. „Grobschutz, Mittelschutz und Feinschutz“) ist zwar nicht zu vernachlässigen, aber durchaus rentabel sein. Sehr viele Versicherungsgesellschaften blicken wohlwollend auf einen fachgerechten Blitz- und Überspannungsschutz und honorieren dies auch mit Rabatten auf die Prämien.
Hausrat- und Gebäudeversicherung als finanzieller Schutz
Der richtige „Ansprechpartner“ für den Versicherungsschutz gegen Überspannung und Blitzschlag sind Anbieter einer Hausratversicherung sowie einer Wohngebäudeversicherung. Die Hausratversicherung deckt sämtliche Geräte innerhalb des Gebäudes (z.B. Fernseher, Stereoanlage, Computer, etc.). Die Wohngebäudeversicherung deckt Schäden am Dach, am Mauerwerk sowie auch an mit dem Gebäude fest verbundene elektrische Geräte (z.B. Heizungsanlage).
Bild: tarifomat24.de