Die deutsche Versicherungswirtschaft werde trotz des demografischen Wandels weiter zulegen. Insbesondere in der Pflege- und Krankenversicherung rechnete diese Branche mit deutlichen Zugewinnen. Doch diese „Erkenntnis“ basiert auf Modellrechnungen mit flexiblen Parametern.
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Versicherungsbranche werde zulegen

Die deutsche Bevölkerung wird im Durchschnitt immer älter. Dieser demografische Wandel wird auch intensiv von der deutschen Versicherungswirtschaft beobachtet. Dennoch geht diese Branche davon aus, dass trotz ansteigendem Durchschnittsalters der Versicherungsmarkt weiter wachsen werde. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat hierfür eine Studie beauftragt und erhielt das Ergebnis, dass die Prämieneinnahmen bis 2040 allein wegen des demografischen Effekts um real 10 Prozent auf 140 Milliarden Euro ansteigen werden.
In einigen Sparten werde es aufgrund der Alterung der Bevölkerung Einbußen gegen, aber es überwiegen die positiven Effekte, so der GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Der Anteil der Versicherungsprämien am Bruttoinlandsprodukt wird voraussichtlich von 4,1 auf 4,7 Prozent klettern“.
Das beliebte Werkzeug „Modellrechnung“
Offenbar bediente man sich des „wissenschaftlichen Trends“ der Modellrechnungen, denn die erhaltenen Werte seien keine Prognose für den Versicherungsmarkt, sondern nur „Effekte“, die ein demografischer Wandel haben könnte.
Demnach werde der Markt für Kranken- und Pflegeversicherungen auf einem aufsteigenden Ast verbleiben. Die Zahl der älteren Menschen werde ansteigen und gleichzeitig auch die Lebenserwartung. Der Bedarf an Pflege und medizinischer Betreuung werde ebenso ansteigen wie die entsprechenden „Absicherungslösungen“.
Zunahme Kranken- u. Pflegeversicherung
Zugewinne verzeichnen demnach künftig insbesondere Kranken- und Pflegeversicherungen, die in der EVS-Statistik mit Unfall- und Berufsunfähigkeitspolicen in einer Rubrik „Private Krankenversicherung“ zusammengefasst sind. Für diese Gruppe gehen die Wissenschaftler von einem Beitragswachstum von fast 60 Prozent aufgrund des demografischen Effekts bis 2040 aus — ausgehend von etwa 50 Milliarden Euro. „Die Zahl der älteren Menschen steigt. Und sie leben auch immer länger. Damit wächst der Bedarf an Pflege und medizinischer Betreuung und den entsprechenden Absicherungslösungen“, sagt Asmussen.
Damit habe die „Modellrechner“ den gegenwärtig schon beobachtbaren Trend der Umkehr in der Lebenserwartung schlicht ignoriert. Aktuelle Zahlen zeigen deutlich, dass die Lebenserwartung in Deutschland längst rückläufig ist.
Parameter der Modellrechnung
In der für den GDV erstellten Modellrechnung wendeten die „Wissenschaftler“ ein Basisszenario an, in dem davon ausgegangen werde, dass die Bevölkerung in Deutschland bis 2040 auf 80 Millionen zurückgeht. Die Zuwanderung kompensiere das Geburtendefizit und der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung sinkt von 60 auf 53 Prozent. In diesem Szenario sinke da verfügbare Einkommen der Haushalte bedeutend, da die steigende Anzahl der Rentner ein geringeres Einkommen haben werden als Erwerbstätige. Letztere werden aber durch steigende Sozialversicherungsbeiträge deutlich stärker belastet.
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